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Im spaten 18. und fruhen 19. Jahrhundert vollzog sich in Deutschland die kulturelle und (unvollstandige) rechtliche Emanzipation eines groen Teils der deutschen Juden; im gleichen Zeitraum begann in der deutschen Literatur die Beschaftigung mit den Phanomenen Patriotismus und Nationalismus. Die begriffsgeschichtliche Studie versucht, den Umgang deutsch-judischer Autoren von Moses Mendelssohn bis Berthold Auerbach mit den vieldeutigen Begriffen "e;Nation"e;, "e;Vaterland"e;, "e;Patriotismus"e; und "e;Nationalismus"e; vor dem Hintergrund der historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen aufzuzeigen und darzulegen, inwiefern der judische Hintergrund die Definitionen dieser Termini pragte. Das bis in das 19. Jahrhundert hinein verbreitete (Selbst-)Verstandnis der Juden als einer eigenen Nation, die in der Theorie bestehende Verknupfung von vaterlandischer Empfindung und burgerlichen Rechten, in deren Besitz die deutschen Juden nicht oder nur eingeschrankt waren, sowie der Einfluss antijudischer Anfeindungen spielen hier eine wichtige Rolle. Zudem ist im judischen Kontext insbesondere die Sensibilitat der deutsch-judischen Autoren gegenuber den Gefahren des wachsenden Nationalismus von Bedeutung, dem sie generell ein kosmopolitisches und voluntaristisches Verstandnis von Vaterlandsliebe, welches das spate 18. Jahrhundert und die Aufklarung mageblich gepragt hatte, entgegensetzten.
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