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In seiner um 1075 verfassten «Hamburger Kirchengeschichte» berichtet Adam von Bremen vom «Limes Saxoniae», der durch Karl den Großen und andere Kaiser eingerichtet worden sei. Eine im Jahr 2017 von der Kieler Abteilung für Regionalgeschichte durchgeführte Tagung «Der ¿Limes Saxoniae¿ ¿ Fiktion oder Realität?» hinterfragte diesen Quellenbericht und damit die Grenzziehung überhaupt ausgehend von interdisziplinären Standpunkten der Archäologie, Sprach- und Geschichtswissenschaft. Der vorliegende Tagungsband bündelt die Beiträge und Diskussionen dieser Konferenz zu Aspekten wie der historischen Nachweisbarkeit der Existenz dieser sächsisch-slawischen Grenze, ihres möglichen Erscheinungsbildes oder den zeitgenössischen Grenzvorstellungen. Auch Fragen nach einer Fälschungsabsicht Adams, dem Slawenbild im Frühmittelalter und der späteren Rezeption des «Limes» finden sich darin wieder.
In the late 1920s the protests of the Landvolkbewegung (Rural People's Movement) in Schleswig-Holstein escalated from tax-strikes to bombings and the rejection of the Weimar Republic. This history sheds light on the fall of Weimar democracy, the dramatic rise of National Socialism in the countryside and its breakthrough as a mass political party.
Das Tagebuch des Kieler Werft-Ingenieurs Andersen erlaubt es, das Verhalten von Angestellten während der Jahre 1917-1919 einzuschätzen. Dazu wird untersucht, welche Ereignisse ihm wichtig waren, welchen Eindruck sie auf ihn machten und wie er die Diskussionen in seinem Umfeld wahrnahm.Daraus werden die Ursachen für die Änderung seiner Einstellung im Laufe dieser Jahre bestimmt. Die Ergebnisse werden neueren Thesen gegenübergestellt, die für die Akteure der Revolutionszeit stark eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten sehen, so dass eine Ausweitung der revolutionären Bestrebungen nicht möglich gewesen wäre. Dies wird insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Weiterentwicklung der Kieler Ansätze für eine durchgreifende Militärreform diskutiert.
In 2016, a workshop hosted at Kiel University sought to address recent developments in castle research. With its 11 contributions, the volume provides a vivid picture of current castle research between Italy and the Baltic States and the Levant and Denmark.
Fürstliches Agieren nördlich und südlich der Elbe ¿ die Dynastie der Welfen hat für eine überregional ausgerichtete Politik gleich mehrere Beispiele hervorgebracht, darunter Albrecht I. von Braunschweig, Urenkel Heinrichs des Löwen: Ausgehend vom 1235 neu begründeten Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, wirkte er an verschiedenen Schauplätzen in der Mitte und im Norden des Reiches sowie in Dänemark. Die weitläufigen Ausgriffe seiner Politik sowie die Frage nach seinen Handlungsspielräumen stehen im Mittelpunkt des Bandes. Albrechts Wirkungskreise nördlich wie südlich der Elbe werden erstmals in einen gemeinsamen Kontext gestellt und zu einem Gesamtbild fürstlicher Herrschaft zusammengefügt.
Die Untersuchung befasst sich mit der vollständigen personellen Umstrukturierung der Kieler Theologischen Fakultät im Wintersemester 1935/36. Im Zuge der Neuordnung wurden die vertriebenen und zwangsentpflichteten Ordinarien durch junge, dem NS-Regime meist loyal gegenüberstehende Nachwuchswissenschaftler ersetzt. Die Arbeit beleuchtet die Vorgänge innerhalb der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des Reichserziehungsministeriums, die zur Berufung dieser neuen Ordinarien führte, und blickt darüber hinaus auf die akademischen Karrierewege der Kieler Theologen nach 1945. Erstmalig für die Christian-Albrechts-Universität wird dabei auch die Entnazifizierung einer ganzen Fakultät in Augenschein genommen.
Die zunehmende Verstädterung des lange Zeit ländlich geprägten Europas veränderte nachhaltig das Siedlungsbild des Kontinents. In diesem Band, der aus den Beiträgen der gleichnamigen Ringvorlesung des Kieler Historischen Seminars im Wintersemester 2007/08 hervorgeht, befassen sich Historiker, Archäologen und Geographen mit den verschiedenen Stationen der «Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne». Dabei werden auch die Folgen der Urbanisierung für die Sozial- und Politikgeschichte der westlichen Welt thematisiert.
Der Band enthält ausgewählte Schriften Ulf Dirlmeiers zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Sie sind entsprechend der Schwerpunkte des Schaffens Ulf Dirlmeiers, des Mitbegründers der Alltagsgeschichte des Mittelalters, in fünf Abschnitte geordnet: Räumliche Bedingungen, in denen Menschen wirtschafteten und politische Entscheidungen auch unter ökonomischem Kalkül trafen; Geschichte spätmittelalterlicher Lohnarbeit, insbesondere auf den Baustellen der Zeit; Konsumgewohnheiten in spätmittelalterlichen Städten; historische Umweltforschung und Geschichte der Inneren Urbanisierung sowie spätmittelalterliche Städte als soziale Körper, insbesondere die Formierung der Ratsherrschaft und die Möglichkeiten sozialen Aufstiegs. Kollegen, Kolleginnen und Schüler haben außerdem ihre Erinnerungen an den 2011 verstorbenen Ulf Dirlmeier beigetragen.
Nach dem Sturz des Kommunismus in Osteuropa haben sich das Geschichtsbewußtsein, die kollektive Identität und damit auch die Landschaft der Gedächtnisorte verändert. Anhand einzelner Fallbeispiele wird in diesem Sammelband der Neusetzung und Umwertung dieser Gedächtnisorte unter veränderten Vorzeichen nachgegangen. Mehrfachbeanspruchungen werden hierbei ebenso deutlich wie die Wiederaufnahme verschüttet geglaubter Traditionslinien.
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