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Aufgrund der besonderen soziohistorischen Bedingungen konnten sich in der Schweizer Literatur- und Theaterszene der Nachkriegsära Konstellationen herausbilden, die den Aufstieg des ¿Dioskurenpaares" Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt als international berühmte Autoren ermöglichten. Das Buch spürt diesen Verbindungen nach und deckt das vielfältige Beziehungsgeflecht auf, in das die beiden Schriftsteller eingebunden sind. Im Kontext der Spätmoderne entwickeln sie ein Schreiben, das im Erkenntniswert von Literatur ihren politischen Gehalt erblickt. Indem die Studie den Weg vom Drama und Theater der Nachkriegszeit bis zu den späten Autofiktionen nachverfolgt, entwirft sie eine umfassende Übersicht über das Schaffen der beiden Autoren und legt bislang nicht oder kaum beachtete Bezüge offen.
Die konstitutiven Figuren der klassischen Helden- und Artusepik waren offenbar attraktiv genug, um ihre Biographien zu erweitern und fortzusetzen. Dies geschieht sowohl im 'Biterolf und Dietleib' als auch im 'Lanzelet', dem 'Wigalois' und der 'Crone' mit ganz eigenen Erzählstrategien und Zielsetzungen. Dabei erweisen sich jene wiederverwendeten Figuren in ihrer Mischung aus Tradition und Innovation im weiteren Sinn als Elemente intertextuellen Erzählens. Damit gelingt es, diese oft als «epigonal» geringgeschätzten Werke der zweiten Generation adäquater zu beurteilen: Die bekannten Helden präsentieren sich in neuen Gewändern, deren Muster nicht nur eine überraschende Funktionsvielfalt im selbstbewußten Umgang mit dem vorgegebenen narrativen Material offenbaren, sondern in der Qualität dieser Fremdtextverweise auch hohe Anforderungen an die literarische Kompetenz des Rezipienten stellen.
In Wirnts «Wigalois» und Ulrichs «Lanzelet» nehmen Dinge eine herausragende Stellung ein, indem sie eine spezifische Sinnerweiterung erfahren. Man kann sie jedoch nicht für sich genommen betrachten, denn sie stehen in einem wechselseitigen Bezugsgefüge mit Raum und Figur. Dieses Buch verknüpft Fragestellungen des «spatial turn» mit denen des «material turn» und eröffnet dadurch einen mehrschichtigen Zugang zu dem Phänomen der Anderwelten in den ausgewählten Romanen. Mit Hilfe der Trias Raum ¿ Ding ¿ Figur beleuchtet die Autorin die Konstitution und Bedeutung von Anderwelten für die erzählte Welt genauer. Dies ermöglicht zugleich auch einen neuen Blick auf die Konstruktion des Bereichs des Eigenen, des Hofes.
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