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Der Sammelband enthält kommentierte und annotierte deutsche Übersetzungen von 12 theoretischen Texten aus der russischen Vorgeschichte der Narratologie. Die Texte, durchweg präformalistischer, formalistischer, formalismusnaher oder strukturalistischer Provenienz, sind zwei kardinalen Themen der russischen Proto-Narratologie gewidmet, dem "Sujet" und dem werkimmanenten abstrakten Autor. Zum ersten Problemkreis sind Texte von Aleksandr Veselovskij, Viktor sklovskij, Nikolaj Aseev, Michail Petrovskij, Aleksandr Skaftymov, Vladimir Propp, Aleksandr Nikiforov und Jurij Lotman aufgenommen. Das Problem des werkimmanenten Autors wird in Texten von Il'ja Gruzdev, Viktor Vinogradov und Boris Korman exponiert. Auswahl, Übersetzung, Kommentar und Annotation stammen in der Regel von Mitarbeitern eines Teilprojekts der von der DFG geförderten Hamburger Forschergruppe Narratologie. In zwei Fällen wurde auf bereits publizierte Übersetzungen zurückgegriffen. Der Band enthält eine Gesamtbibliographie zu den Texten. Kommentaren und Anmerkungen, ein Verzeichnis der Namen von Personen und Institutionen sowie einen Index der Namen und Werke.
An anthology that presents a selection of articles on the subject of 'time'. It addresses their shared topic from three major disciplinary angles: philosophy, narrative theory, and cognitivist studies.
Initiating a transgeneric, intermedial and interdisciplinary approach to narrative unreliability, this volume is meant to enrich, modify and refine our understanding of (un)reliable narration by taking into account research in a variety of fields.
The Narratologiaseries publishes state-of-the-art monographs and collective volumes devoted to modern narrative theory and its historical reconstruction in all the philological disciplines. It is the first narratological forum of its kind in Germany. In addition to literary texts, the series focuses on narration in everyday contexts, in pictorial media, in film and in the new media as well as on narration in historiography, ethnology, medicine, and the law. The series publishes in German and English. All volumes are peer reviewed by two anonymous assessors.
Die Erzähltheorie hat sich längst über die Literaturwissenschaft hinaus zu einem Interessengebiet von interdisziplinärer Bedeutung ausgeweitet. Das Phänomen der Narrativität - so lautet der allgemeine Konsens - ist nicht nur auf die Literatur beschränkt, sondern hat in vielen Lebensbereichen seinen Platz. Entsprechend entwickelt sich auch die Disziplin Narratologie zu einer Interdisziplin fort. Während Phänomen und Disziplin bereits einige Sammelbände gewidmet sind, konzentriert sich der vorliegende Band auf den Begriff, mit dem wir das Phänomen (oder die Phänomene) erfassen und der die Integrität der Disziplin sichern soll. Die von Linguisten, Medienwissenschaftlern, Psychologen und weiteren Fachwissenschaftlern verfassten Beiträge geben Einblick in die Vielfalt von Verwendungsweisen des Begriffs und zeigen verschiedene Wege zu seiner Abgrenzung auf. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Narrativität ein Sammelbegriff ist, dessen Merkmale von einer philologischen Orientierung (strukturbezogener Begriff: Narrativität als textspezifische Struktur) bis zu einer anthropologischen Orientierung (interpretationsbezogener Begriff: Narrativität als spezifisches Hypothesenbilden bzw. Weltverstehen) reichen.
Erfahrung und Geschichte sind eng miteinander verknüpft: Jede neue Erfahrung hat ihre eigene Geschichte und kann überhaupt nur vor dem Hintergrund historisch gewachsener Erfahrungsdispositionen auftreten. Und auch die Geschichtsschreibung unterliegt dem Anspruch, ihre retrospektiven Konstruktionen mit den Erfahrungen der historischen Akteure abzugleichen und sie durch die fortgesetzte Prüfung ihres Empiriegehalts als Rekonstruktionen auszuweisen. Doch ist der Bezug von Erfahrung und Geschichte in den geschichtstheoretischen Debatten der letzten Jahre um den literarischen und erzähltheoretischen Ort der Geschichtswissenschaft unterbelichtet geblieben. Das vorherrschende narrativistische Paradigma hat in eine Repräsentationskrise geführt, wie sie besonders in den Diskussionen um den Status historischer Wirklichkeit greifbar wurde, indem die Referenz des historischen Textes auf die Wirklichkeit der Vergangenheit in seiner literarischen Konstruktivität aufgehoben wurde. An diese Ausgangslage anschließend versucht der Band, die Verkürzungen dieser Positionen durch konzise Untersuchungen zum charakteristischen Erfahrungsbezug derjenigen Darstellungen zu korrigieren, die den Anspruch erkennen lassen, Vergangenheit zu repräsentieren. Im interdisziplinären Gespräch zwischen Philosophie und Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften gehen die Beiträge der Frage nach, in welchem Verhältnis historische Erzählungen zu denjenigen Erfahrungen stehen, die ihre Grundlage bilden und ein genuines Erzählbedürfnis überhaupt erst anstossen. Was ist der ¿Inhalt¿ oder ¿Gegenstand¿ einer historischen Erfahrung? In welchen Medien und Praktiken wird sie konserviert und aktualisiert und wie modifiziert sie sich hierdurch? Wie ist es möglich, über die historische Narration hinaus auf die ihr zugrunde liegende Erfahrung zurückzuschließen? Dabei wird ein neuer Begriff historischer Erfahrung geschärft, der die pränarrativen Dimensionen historischer Sinnbildung erschließt und damit auch eine adäquatere Bestimmung des Verhältnisses von Geschichte und Erzählung sowie von Individual- und Kollektivgeschichte - mit ihren entsprechenden Gedächtnis- und Erinnerungsmodalitäten - ermöglicht.
Wahrend die Literaturwissenschaft auf eine mittlerweile vier Jahrzehnte andauernde intensive Auseinandersetzung mit dem Phanomen und Begriff des Phantastischen zuruckblicken kann, hat die Filmwissenschaft bislang keine vergleichbaren Ansatze einer Engfassung und Theoretisierung des phantastischen Films entwickelt. Die Arbeit unternimmt einen ersten Schritt dazu, das von der strukturalistischen Literaturwissenschaft entwickelte, narratologische Modell des Phantastischen systematisch fur den fiktionalen Spielfilm zu adaptieren, wobei dieses Modell jedoch dahingehend zu erweitern und zu modifizieren ist, dass es den speziellen Bedingungen des filmischen Erzahlens gerecht wird. Ein Schlusselbegriff ist dabei der der Instabilitat, die sich sowohl auf die narrative Vermittlung des Dargestellten als auch auf die erzahlte Welt erstreckt. Phantastisches Erzahlen ist, wie die Arbeit zeigt, stets ein mehrdeutiges, destabilisierendes Erzahlen, das aus der Spannung zwischen der Evokation einer ins Wanken geratenen, mittels des rationalen Verstandes nicht mehr entzifferbaren erzahlten Welt und spezifischen Verfahren der narrativen Prasentation der Ereignisse entsteht.Im Einzelnen untersucht werden instabile und mehrdeutige Wahrnehmungsperspektiven (Fokalisierungen), Durchbrechungen und Auflosungen der raumzeitlichen Kontinuitat, destabilisierte Erzahlerinstanzen, Verschachtelungen der Erzahlebenen sowie die Kategorien der Figur, des Raums und das grenzuberschreitende Ereignis der Inszenierung virtueller Medienrealitaten im phantastischen Film. Die Arbeit greift dabei auf Beispiele von der Fruhzeit des fiktionalen Films bis zur Gegenwart zuruck und bezieht verschiedene nationale Kinematographien ein.
Die ReiheNarratologia publiziert innovative Monographien und Sammelbande zur modernen Erzahltheorie und zu ihrer fachgeschichtlichen Rekonstruktion aus allen philologischen Disziplinen. Sie stellt das erste narratologische Forum dieser Art in Deutschland dar. Neben literarischen Texten stehen u. a. auch das Alltagserzahlen, Wort-Bild-Texte, Erzahlen im Film und in den neuen Medien sowie das Erzahlen in Historiographie, Ethnologie, Medizin und Rechtswissenschaft im Fokus der Reihe. Die Publikationssprachen der Reihe sind Deutsch und Englisch. Alle Bande werden zweifach begutachtet.
Der zentrale Ausgangspunkt des vorliegenden Bandes ist die Frage, was einen realistischen von einem modernistischen Prosatext unterscheidet. Aufbauend auf der bisherigen textsemantischen und narratologischen Forschung werden Kriterien der Charakterisierung dieser beiden Epochen ausgewählt und überprüft sowie neue Parameter entwickelt, die es erlauben, den Epochenwandel innerhalb der russischen Prosa umfassender zu beschreiben, weiter als dies bisher in literaturwissenschaftlichen Arbeiten geschehen ist, zu formalisieren, und, soweit möglich, computergestützt zu quantifizieren. U.a. werden folgende Parameter untersucht: Satztiefe, Metaphorisierungsgrad, Perspektive, Rekurrenz, Narrativität und Sequenzialität, Markierung temporaler, kausaler und lokaler Relationen, Koreferenz, Episodizität, Granularität, Taxis.Der Band stellt einen Versuch dar, literaturwissenschaftliche und linguistische Erkenntnisse und Methoden am gemeinsamen Objekt ¿Text¿ zusammenzuführen.
The Narratologiaseries publishes state-of-the-art monographs and collective volumes devoted to modern narrative theory and its historical reconstruction in all the philological disciplines. It is the first narratological forum of its kind in Germany. In addition to literary texts, the series focuses on narration in everyday contexts, in pictorial media, in film and in the new media as well as on narration in historiography, ethnology, medicine, and the law. The series publishes in German and English. All volumes are peer reviewed by two anonymous assessors.
The Narratologiaseries publishes state-of-the-art monographs and collective volumes devoted to modern narrative theory and its historical reconstruction in all the philological disciplines. It is the first narratological forum of its kind in Germany. In addition to literary texts, the series focuses on narration in everyday contexts, in pictorial media, in film and in the new media as well as on narration in historiography, ethnology, medicine, and the law. The series publishes in German and English. All volumes are peer reviewed by two anonymous assessors.
Wie verstehen wir literarische Figuren und deren fiktionales Bewusstsein beim Lesen? Welche Rolle spielen figurale Konstellationen und wie funktioniert Multiperspektivitat? Unter Ruckgriff auf moderne Kognitionsforschung wendet sich diese Arbeit dem Zusammenspiel von Figurenperspektiven zu und zeigt, dass diesem eine entscheidende Rolle beim Verstandnis literarischer Texte und deren Interpretation zukommt. Auf methodisch reflektierte Weise werden dabei etablierte erzahltheoretische Ansatze zu fiktionalen Akteuren und Perspektivenstrukturen mithilfe von Blending Theory neu gedacht und am Beispiel des englischen Romans zu einer allgemeinen Theorie perspektivischer Interaktion weiterentwickelt. Dabei geht es neben der theoretischen Erfassung dieses Zusammenspiels auch um die Moglichkeit der praktischen Anwendung auf konkrete literarische Texte. So demonstriert die Arbeit anhand detaillierter exemplarischer Analysen ferner das Applikationspotential und die analytische Leistungsfahigkeit des Modells und stellt damit eine umfassende Annaherung an das Phanomen interagierender Perspektiven aus dem Blickwinkel einer kognitiven Narratologie dar.
Die Arbeit untersucht, wie Figuren in Erzähltexten dargestellt werden. Im Rückgriff auf neuere kognitionswissenschaftliche Theorien wird der besondere Status von Figuren als menschenähnlichen Gebilden untersucht. Grundlage dafür ist eine Theorie narrativer Kommunikation, die dem kulturellen und historischen Wandel von Figuren und ihrer Darstellung gerecht zu werden versucht.
Mit seiner Filmnarratologie bietet Markus Kuhn einen umfassenden, systematischen und zugleich anwendungsorientierten Entwurf einer Erzähltheorie des Spielfilms. Das Buch hat insofern ¿Pionierstatus¿, als es zum medienspezifischen Erzählen im Film bislang zwar Ansätze und Teiluntersuchungen gibt, eine Systematik im Sinne eines theoretisch schlüssigen Analysemodells von großer Reichweite jedoch noch ausstand. Der hohe Nutzen liegt einerseits in der konzisen Aufarbeitung der Forschungslage und ihrer Platzierung innerhalb der Erzählforschung und andererseits in der Entwicklung eines bewusst anwendungsorientierten Modells zur narratologischen Filmanalyse. Unter Rückgriff auf ein umfangreiches Filmkorpus von über 200 Spielfilmen werden die theoretischen Überlegungen immer wieder praktisch überprüft und mithilfe von Beispielen und Einzelanalysen veranschaulicht. Das vorliegende Werk erweitert das Feld der Erzähltheorie auf den Spielfilm, schärft den Blick für medienspezifische Kategorien und befördert die Anwendung erzähltheoretischer Modelle in der Film- und Medienwissenschaft.
Filmische Strukturen in der Literatur sind bislang primar aus intermedialitatstheoretischer Sicht untersucht worden, ohne dabei allerdings die Spezifik des Erzahlens hinreichend zu berucksichtigen. Vernachlassigt worden sind weiterhin Entwicklungen im deutschsprachigen Bereich. Die vorliegende Studie stellt ein narratologisch fundiertes, kontextsensitives Modell vor (kontextuale Narratologie) und vermittelt Einsichten in das typologische Spektrum filmischen Erzahlens als Form literarischen Erzahlens wie auch in dessen Geschichte vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dabei stehen die Relation von Erzahlen und Wahrnehmungsgeschichte, die historisch variable Funktionalisierung, vor allem aber der Formenreichtum filmischen Erzahlens im Fokus der Auseinandersetzungen. Bisherige Forschungsansatze werden kritisch ausgewertet, systematische und historische Zugange zum Phanomen methodisch konsequent gebundelt. Der Gegenstandsbereich erstreckt sich uber die deutschsprachige Erzahlliteratur hinaus ebenfalls auf franzosische, englische und US-amerikanische Texte. Illustriert wird der Nutzen des vorgestellten Analysemodells anhand separater Fallstudien (Friedo Lampe, Wolfgang Koeppen, Peter Weiss und Alexander Kluge).
Over the years, the notion of make-believe has become a major theory for the understanding of representational arts in general. This volume provides 17 articles on how make-believe theory can be used to explain the generation of fictional truths in various forms of representations such as novels, poems, and plays.
Initiating a transgeneric, intermedial and interdisciplinary approach to narrative unreliability, this book refines your understanding of (un)reliable narration by taking into account research in a variety of fields.
This volume combines narratological analyses with an investigation of the ideological ramifications of the use of narrative strategies. The collected essays do not posit any intrinsic or stable connection between narrative techniques and world views. Rather, they demonstrate that world views are inevitably expressed through highly specific formal strategies. This insight leads the contributors to investigate why and how particular narrative techniques are employed and under what conditions.
The Narratologiaseries publishes state-of-the-art monographs and collective volumes devoted to modern narrative theory and its historical reconstruction in all the philological disciplines. It is the first narratological forum of its kind in Germany. In addition to literary texts, the series focuses on narration in everyday contexts, in pictorial media, in film and in the new media as well as on narration in historiography, ethnology, medicine, and the law. The series publishes in German and English. All volumes are peer reviewed by two anonymous assessors.
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