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The process of European integration is presenting the churches of Europe with new challenges. Applying a combination of social-scientific, historical and theological methods, the author investigates the self-understanding and the Europe concept of Christian and Islamic organizations within European civil society. The study points towards an ecclesiastical concept that enables a combination of fundamental Protestant concerns and societal conditions in Europe. The study received the award Wissenschaftspreis of Hanns-Lilje-Stiftung 2013 (Link).
Ausgangspunkt der Studie ist die religiöse Erfahrung. Die Autorin nähert sich dem Phänomen durch einen qualitativen Forschungsansatz, bei dem die religiösen Erfahrungen von jungen, urbanen Menschen aus Europa und den USA empirisch untersucht werden. Es wird deutlich, dass Individuen selbst konstruktive Akteur*innen von Theologie sind. Dabei manifestiert sich religiöse Erfahrung als transformative Hoffnungsperspektive im Leben der jungen Menschen. Die Studie endet mit einem auf befreiungstheologische und feministische Theorien abgestützten Plädoyer für eine Theologie von unten, bei der die kontextuellen Perspektiven zentral für die praktisch-theologische Theoriebildung sind.
Diese Studie bezieht das asthetische Paradigma, unter dem die Praktische Theologie zur Wahrnehmungswissenschaft wird, auf die Seelsorgelehre. Im Ruckgriff auf Martin Luthers Formel "e;per mutuum colloquium et consolationem fratrum"e; wird das poimenische Feld bestimmt und der theologische Rahmen der Untersuchung abgesteckt: Christliche Seelsorge ist zu beschreiben als wechselseitiges Gesprach anwesender Glaubensgeschwister zum Zwecke des Trosts untereinander. Diese Bestimmung holt die Untersuchung im Rekurs auf die Systemtheorie Niklas Luhmanns sowie der Semiotik Umberto Ecos kommunikationstheoretisch ein, indem sie aus einer im weitesten Sinne konstruktivistischen Perspektive Seelsorge als religios codierte Kommunikation unter Anwesenden beschreibt. In praktischer Hinsicht ist das vieldimensionale Kommunikationsgeschehen der Seelsorge anhand der fundamentalpoimenischen Kategorien Kommunikationsmedium, Zeit, Raum und Leib aufgeordnet. Mit diesem Ansatz bietet die Studie der Poimenik einen einheitlichen Theoriehorizont, der die vieldimensionalen Prozesse des seelsorglichen Kommunikationsgeschehens prazise fasst.
Die Studie untersucht die plurale Wahrnehmung und Deutung von Kirchengebauden, zumal diese Deutungsvielfalt fur das Verstandnis und die Bewertung der Umnutzungsoptionen konstitutiv ist. Um die Perzeption von Kirchen, ihre Nutzung und Funktion zu erschlieen, wurden durch teilstandardisierte Gruppendiskussionen empirische Daten gesammelt. Mittels einer strukturierten Inhaltsanalyse wurden die Daten ausgewertet und damit exemplarische Beschreibungen der Eigenart der Kirchengebaude und der Umnutzung von Kirchen aufgezeigt. Der empirisch belegte "e;Bedeutungsuberschuss"e; der Kirchengebaude wird theoretisch hinsichtlich verschiedener Zusammenhange, in denen Kirchengebaude erlebt und wahrgenommen werden, aufgefachert. Durch den interdisziplinaren Ruckgriff auf verschiedene Wissensbestande wird aufgezeigt, wie Kirchengebaude wahrgenommen werden, welchen Nutzungsverschiebungen sie unterlagen, welche theologischen Verstandnisse wirkmachtig sind und wie die Raumlichkeit der Kirchengebaude selbst das Erleben der Raume pragt. Die Untersuchung zeigt, dass der Zugriff auf Kirchengebaude aus verschiedenen Perspektiven erfolgt, was die Herausforderungen, Kirchen umzunutzen, pragt.
Die evangelische Kirche will im Jahr 2017 an die 95 Thesen Luthers und die Reformation erinnern. Vor 500 Jahren hat sie die Welt verandert. Ob die Kirche im 21. Jahrhundert noch Einfluss auf die Gesellschaft hat, steht auf dem Prufstand. Sie muss ihr Anliegen immer wieder bekannt machen. Doch der Erfolg von Marketing fur die Kirche ist umstritten. Gangige PR-Strategien, die bislang erfolglos fur die Publikation des Jubilaums benutzt werden, basieren auf einem Ubertragungsmodell von Sender, Empfanger und Botschaft, das die Unwahrscheinlichkeit von Kommunikation nicht erfassen kann. Die Untersuchung zeigt einen neuen Weg, um fur Kommunikationsobjekte moglichst viele Anschlusse zu finden. Dafur ist es notig, Grenzen empirischer Kommunikations- und Medienwissenschaft genauso in den Blick zu nehmen wie konstruktivistische Versuche, Kommunikation und Medienwirkungen zu verstehen. Die Perspektiven munden in einer systemtheoretischen Auffassung von einem Kalkul der Form von Kommunikation. Das Kalkul bietet eine Hilfe fur die, die in der Praxis Kommunikation systematisch so ausrichten wollen, dass Anschlussmoglichkeiten fur vorubergehende Lagen gesteigert und Unwahrscheinlichkeiten sichtbar werden konnen.
Angehörige kümmern sich um einen Großteil der Pflegebedürftigen, bleiben aber mit ihren Bedürfnissen und Belastungen oft unbeachtet. Theologische und psychologische Theorie bildet die Grundlage für die empirische Längsschnittstudie, die Religion als ein ambivalentes und dynamisches Phänomen im Umgang mit einem einschneidenden Lebensereignis aufzeigt und Impulse für die differenzierte Wahrnehmung von Religion gibt.
Machen Phänomene impliziter Religion das kirchliche Christentum überflüssig? Dieses Buch bietet die erste umfassende Theorie der Theologischen Kulturhermeneutik. Auf der Basis der Kulturtheologie Tillichs werden Voraussetzungen und Implikationen dieses praktisch-theologischen Paradigmas erhoben und philosophisch geklärt. Kirche wird nicht überflüssig, gerät aber in einen Identitätskonflikt, den es praktisch-theologisch fruchtbar zu machen gilt.
The pluralisation of the religious realm is a particularly crucial indicator for the present processes of social change. The book sharps the idea of religious pluralisation exactly by elucidating it against the backdrop of significant religious phenomena and practices in Germany and South Africa. It entails contributions regarding twelve topics that are formative for the practical-theological discourses in South Africa and Germany.
Bei der Bestattung kultivieren die christlichen Kirchen seit jeher ihren Umgang mit der Unumkehrbarkeit von Lebenswegen. In Wort und Ritus kommen Lebensdeutungen zur Darstellung, auf die es längst keine Deutungsmonopole mehr gibt. Die Bestattungskultur hat sich in vielfältiger Weise ausdifferenziert. Der unmittelbare Umgang mit dem toten Körper ist heute weitgehend der privaten Sphäre entzogen und wird an professionelle Instanzen delegiert. Der Markt und die gängigen kulturellen Umgangsformen bestimmen zunehmend die sepulkrale Ästhetik. Traditionelle Liturgien treffen auf spätmodernes Ritendesign, immer mehr finden sich auch Simulacren von Tod und Trauer im Internet. Die Beziehung zum Tod und zu seinen sozialen Folgen hat längst schon Anteil an der allgemeinen kulturellen Beschleunigung. In dem vorliegenden Sammelband sollen diese Prozesse verstehend nachgezeichnet und praktisch-theologisch eingeordnet werden. Dies geschieht in interdisziplinär Weite und in Augenhöhe mit kulturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Im religionspadagogischen und praktisch-theologischen Theoriediskurs ist seit einigen Jahren die Rede von phanomenologischen Ansatzen. Hier wird der Versuch unternommen, so die These des Autors, diese Strategie begrifflicher Unscharfe zu nutzen, um wissenschaftliche Horizonte zu eroffnen. Bewusst vieldeutige Begriffe wie Lebenswelt, Alltag oder Wahrnehmung werden ins Feld gefuhrt, um Theorie und Praxis theologischer Handlungsfelder im Namen der Lebensnahe neu zu orientieren. Unter Besinnung auf die philosophische Bedeutung von Phanomenologie reflektiert die Arbeit die Chancen und Grenzen der verschiedenen phanomenologischen Konzeptionen.Welche Vor- und Nachteile hat der Versuch, das gewisse Etwas zum Schlussel religionspadagogischer und praktisch-theologischer Theoriebildung zu machen? Welche Hilfen bieten phanomenologische Ansatze zur konkreten Gestaltung des Religionsunterrichts?
Geistliche Begleitung als spezifisches Gesprachsangebot, welches Themen der Spiritualitat ins Zentrum ruckt, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Wer den gegenwartigen Markt"e; Geistlicher Begleitung kritisch durchleuchtet, stellt fest, dass dieses Label viel weniger einheitlich ist als bisweilen suggeriert wird. Es vereint Angebote, die hinsichtlich des mit ihnen geforderten geistlichen Gestaltungsprozesses deutlich divergieren, insofern als sie sich an unterschiedlichen Entwicklungsmomenten und Zieldimensionen orientieren. Die vorliegende Studie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Prozesse Geistlicher Begleitung zu analysieren und in theologischer Perspektive zu diskutieren, wobei dies im Blick auf den gesellschaftlichen und religiosen Kontext erfolgt, in dem Geistliche Begleitung heute stattfindet. Die Untersuchung geht davon aus, dass die Wahrnehmung fur diesen Kontext gescharft wird durch die konsequente Thematisierung von Pluralitat, wie sie in der Postmoderne geschieht und im ersten Teil der Arbeit in Auseinandersetzung u.a. mit religionsphilosophischen und sozialpsychologischen Diskursen vollzogen wird. Die Bestimmung des Gestaltungsprozesses Geistlicher Begleitung wird im zweiten Teil der Arbeit im Rahmen einer aszetischen Relecture von Bonhoeffers Briefen aus der Haft, die fur den gegenwartigen Kontext neu aufgeschlusselt werden, theologisch vertieft.
Religiose Bildung und Erziehung stehen insbesondere seit dem 11. September 2001 erneut zur Diskussion. Die Herausforderungen der pluralen Gesellschaft erzwingen nicht nur eine rationale Aufklarung in Sachen Religion, sondern machen eine Erziehung zur praktischen Toleranz fur den interkulturellen und interreligiosen Dialog notwendig, der die Wahrheitsfrage nicht suspendiert. In kritischer Rezeption von PISA und anderen Bildungsstudien wird untersucht, welche tatsachlichen Handlungsspielraume fur die bildungspolitische Ausgestaltung eines Staat-Kirche-Verhaltnisses sowohl durch das Europarecht als auch durch das Recht der Mitgliedsstaaten bestehen. Die Ausgestaltung des Religionsunterrichts ist in Europa aufgrund unterschiedlicher Bildungstraditionen sehr unterschiedlich erfolgt. Dieses Buch leistet einen Beitrag zur Entwicklung europaisch vergleichbarer Kompetenzen und Standards fur eine religious literacy"e;. Die allgemeine und interkulturelle Padagogik und die evangelische Theologie werden dazu in europaischer Bildungsperspektive bildungspolitisch, rechtshermeneutisch und bildungstheoretisch ins Gesprach gebracht.
Menschen mit Demenz stellen sowohl hinsichtlich der anthropologischen Debatte um die Beschreibung von Personalitat und Identitat als auch im Hinblick auf die Seelsorgepraxis eine theologische Herausforderung dar. In Bezug auf diese Herausforderungen entwickelt diese praktisch-theologische Untersuchung anthropologische und poimenische Antworten. Grundkategorien fur ein theologisches Demenzparadigma bilden hierbei die Gottebenbildlichkeit, die Fragmentaritat, die relationale Verfasstheit, die Leiblichkeit und die abschiedliche Existenz. Im Durchgang durch diese einzelnen Perspektiven werden Impulse fur die Seelsorgepraxis im Kontext von Demenz entwickelt, wie die Feier des Gottesdienstes, die lebensgeschichtliche Begleitung, das Erleben eines Bibliologs, die leiblich-rituelle Seelsorge und die Sterbebegleitung. In diesem Zusammenhang werden die Grenzen von klassischen Seelsorgekonzepten fur den Kontext von Demenz reflektiert. Uber die Theologie und die kirchliche Praxis hinausgehend leistet diese Arbeit auch einen Beitrag fur die interdisziplinare Demenzdebatte und den offentlich-gesellschaftlichen Demenzdiskurs.
This book compares three approaches to public reason and to the public space accorded to religions: the liberal platform of an overlapping consensus proposed by John Rawls, Jurgen Habermas's discourse ethical reformulation of Kant's universalism and its realization in the public sphere, and the co-founding role which Paul Ricoeur attributes to the particular traditions that have shaped their cultures and the convictions of citizens.The premises of their positions are analysed under four aspects: (1) the normative framework which determines the specific function of public reason; (2) their anthropologies and theories of action; (3) the dimensions of social life and its concretization in a democratic political framework; (4) the different views of religion that follow from these factors, including their understanding of the status of metaphysical and religious truth claims, and the role of religion as a practice and conviction in a pluralist society. Recent receptions and critiques in English and German are brought into conversation: philosophers and theologians discuss the scope of public reason, and the task of translation from faith traditions, as well as the role they might have in the diversity of world cultures for shaping a shared cosmopolitan horizon.
Die Frage der Lernbarkeit des Glaubens gehört zu den konstitutiven Problemen christlicher Religionsdidaktik. Sie ist unabhängig von einer Klärung des Selbstverständnisses christlichen Glaubens nicht lösbar. Bearbeiten lässt sie sich durch die Interpretation religiösen Lernens als Praxis des Glaubens, den der Autor im Anschluss an Th. Pröpper als Tun der Freiheit versteht. Religionsdidaktik und die von ihr beschriebenen Lernprozesse lassen sich so gerade im Religionsunterricht- einem locus theologicus (H.-J. Sander)!- als eine Praxis des Glaubens theologisch fokussieren und analysieren. Auf diese Weise wird es möglich, ein nicht-extrinsezistisches, bildungstheoretisch anschlussfähiges Konzept christlichen Glauben-Lernens zu entwickeln.Profiliert wird dieses Projekt einer didaktisch orientierten Theorie gläubiger Praxis in der Auseinandersetzung mit diversen Vorschlägen zur Gestaltung und Zielsetzung religiösen Lernens (P. Biehl, R. Boschki, H. Halbfas, L. Kuld, N. Mette, Th. Ruster, I. Schoberth, J. Werbick u.a.). Es mündet in den Versuch, religiöses Lernen im konfessionellen Religionsunterricht in der Schule als Praxis der Freiheit zu beschreiben.
Virtuelle Realitaten sind computervermittelte Kommunikationsraume. Man findet sie z. B. in Bildung, Kunst, Technik, Medizin und auch in der Religion. Der Band enthalt in einem ersten Teil Beitrage zu einem praktisch-theologischen Verstandnis des Phanomens. Dabei wird gefragt, wie wirklich die Wirklichkeit ist, inwiefern Anonymitat zu Kommunikation gehort, welche Bedeutung der Humor fur kommunikative Freiheit hat. Es werden Aspekte zu einem veranderten praktisch-theologischen Verstandnis von Raum, Zeit und Geschichte vorgelegt. Christliche Religion wird als kulturelles Zeichensystem verstandlich. Glaube zeigt sich als immersive Erfahrung der Anwesenheit Gottes. In einem zweiten Teil werden Ertrage fur die Sonntagsfrage und den Kirchenraum, die Kasualpraxis, die Gottesdienstlehre sowie insbesondere die Homiletik gehoben. Es zeigt sich, wie nah Medien und Religion bzw. Glaube miteinander verwandt sind, wenn es um die Wahrnehmung von Wirklichkeit geht. Christliche Religion und christlicher Glaube pflegen einen konstruktiven Umgang mit der Wirklichkeit.
Die Kehrseite der Offenbarung Gottes ist seine Verborgenheit. In der vorliegenden Studie wird das Thema nicht als Frage nach der Existenz Gottes oder der Theodizee, sondern als Frage der Glaubensgewissheit behandelt.Systematisch-theologiegeschichtliche Modelluntersuchungen bilden, nach einem Rekurs auf das Motiv der Verborgenheit Gottes und seiner Bedeutung in der biblischen Tradition, den Hauptteil des Buches. Sie fuhren zu drei Thesen: 1. Gottes Verborgenheit ist ein notwendiges, jedoch zu uberwindendes Korrelat seines Offenbarseins. 2. Die Dialektik von Verborgen- und Offenbarsein findet sich im Selbstverhaltnis Gottes und des Menschen sowie in ihrem Verhaltnis zueinander. 3. Gott und Mensch sind zur Uberwindung ihrer je eigenen Verborgenheit aufeinander angewiesen. Diese Transformation von der Verborgenheit zum Offenbarsein kann auch als Selbstverwirklichung aufgefasst werden.Abschlieend werden die gewonnenen Einsichten auf ihre Anschlussfahigkeit zur philosophischen Anthropologie hin untersucht. Sodann wird der Gottesdienst als prominenter und exemplarischer Ort einer solchen Transformation vom Verborgen- zum Offenbarsein in den Blick genommen und in einer agendarischen Gestalt auf seine diesbezugliche Leistungsfahigkeit hin uberpruft.
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