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Uber 15 Jahre nach Erlass der geltenden Verbraucherkredit-Richtlinie hat die Europaische Kommission im Oktober 2002 einen Vorschlag fur eine reformierte Richtlinie zum europaischen Verbraucherkreditrecht vorgelegt, der einschneidende Veranderungen vorsieht und in der Folge heftig diskutiert wurde. Zwei weitereteils deutlich geanderteVorschlage folgten. Die vorliegende Arbeit stellt die Entwurfe fur eine neue Verbraucherkredit-Richtlinie dar und wurdigt eingehend die verschiedenen Regelungen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund der noch geltenden Verbraucherkredit-Richtlinie sowie der zur Umsetzung dienenden mitgliedstaatlichen Vorschriften. Primar wird dabei das deutsche und englische Recht herangezogen. In der Arbeit werden einerseits rechtliche und faktische Probleme aufgezeigt, andererseits wird diskutiert, ob bestimmte nationale Regelungen ins europaische Verbraucherkreditrecht Einzug halten sollten; eigene Vorschlage werden flankierend erortert. Eingegangen wird ferner auf das Problem der Uberschuldung und Fragen im Zusammenhang mit der finanziellen Allgemeinbildung.
Die vorliegende Arbeit liefert einen eindrucksvollen Beitrag zu der höchst aktuellen Diskussion der Angleichung des europäischen Verbrauchervertragsrechts. Nach einem einführenden Überblick über die dogmatischen Grundlagen der Verbraucherschutzproblematikwird durch eine umfangreiche Analyse einiger ausgewählter Modelle eine Bestandsaufnahme bezüglich der Gestaltung persönlicher Anwendungsbereiche von vertraglichen Verbraucherschutzvorschriften vorgenommen. Dafür wurden repräsentative Vertragsrechtsordnungen - diejenigen Deutschlands, Frankreichs, Schwedens undÖsterreichs - und das Modell der EG-Verbraucherrechtsrichtlinien ausgewählt. Die Verfasserin zeigt zunächst auf, dass jede Verbraucherdefinition Ausdruck einer bestimmten Verbraucherschutz- und gar Vertragsrechtskonzeption ist. Sodann widmet sie sich der Frage, ob und inwiefern Harmonisierungsbestrebungen derEG es bislang vermocht haben,eine Angleichungdieser unterschiedlichen nationalen Begriffsstrukturen herbeizuführen.
Mit einer zunehmenden Dichte der Rechtsangleichung und einer zunehmenden Anzahl an Entscheidungen des EuGH treten auch methodische und - damit verbunden - verfassungsrechtliche Fragen stärker zutage. Ihnen waren die in diesem Band veröffentlichten Beiträge der zweiten Tagung der Athener und der Bochumer Rechtsfakultäten im Sommer 2010 in Athen gewidmet. Die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven der verschiedenen Mitgliedstaaten und juristischen Teildisziplinen verstehen die Herausgeber und Autoren als einen Reichtum und als fruchtbaren Grund für die - notwendige und unvermeidliche - Diskussion auf der Ebene des Unionsrechts.
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