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Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur, Film aber auch vermehrt digitale Medien wenden sich dem Thema der Gewalt in all ihren ausdifferenzierten Wahrnehmungsformen zu. Literatur geht dabei nicht vorrangig den Motiven für Gewalt nach, sondern hat das Potenzial, die feinen Verästelungen der Gewalt figürlich und handlungsorientiert narrativ in Szene zu setzen. Ästhetische Ausdrucksformen decken die Struktur und Organisation von Gewalt in Räumen und Systemen auf, fragen nach individueller Täter- und Opferschaft und nehmen hierbei unterschiedliche Perspektiven ein. Zugleich legen literarische Texte auch weniger markante Gewaltausformungen in Sprache und anderen Kommunikationssystemen offen, sodass Gewalt durch Sprache überhaupt erst sichtbar und in ihrer Unverständlichkeit darstellbar wird.
Ästhetische Ausdrucksformen wie Literatur, Theater, Film aber auch vermehrt digitale Medien wenden sich dem Thema der Gewalt in all ihren ausdifferenzierten Wahrnehmungsformen zu. Dabei heben sie oftmals gewaltsam unterdrückte oder ausgegrenzte Diskurse hervor und fungieren gleichzeitig als Gewaltreflexion und Gewaltkritik. Gewalt setzt dabei eine Adressierung voraus und zielt auf den Zuschauer, der sich in diesem Gewaltgefüge verorten muss. Die einzelnen Beiträge des Bandes entschlüsseln die komplexen Konstellationen der unterschiedlichen Visualisierungen von Gewalt in filmischen und literarischen Narrationen und machen diese sichtbar.
Die Studie verbindet mit der Thematisierung des NS-Vernichtungsapparates und Frauen, die darin als Protagonistinnen wirkten, ein doppeltes Skandalon. Die Autorin untersucht die Werke von Stephan Hermlin, Hans Lebert,¿Bernhard Schlink, Lukas Hartmann und Helga Schneider. Diese ziehen¿schuldige¿Frauen nachträglich zur¿Rechenschaft, lassen ihnen¿gegenüber¿jedoch einen nicht-ausgrenzenden¿Sinn der Gerechtigkeit gelten. Aus der Erzählperspektive regt gerade die Unmöglichkeit der Vergebung das Interesse an, die Verschränkungen von Gut und Böse, Opfer und Täter wahrzunehmen. Das erfordert umfassende kognitive Fähigkeiten auch beim Leser. Das Buch fasst abschließend den Beitrag des Romans zur Aufarbeitung der Vergangenheit zusammen. Die Autorin geht hierbei der Frage nach, inwieweit die Erfahrung des Negativen zur Selbsterkenntnis des Menschen und damit auch zur Hinwendung zum anderen Menschen beiträgt.
Die Untersuchung bietet die erste Bestandsaufnahme eines bemerkenswerten Phanomens des politischen Gegenwartstheaters: In den Spielzeiten 2012/13 bis 2017/18 wurden 25 Theatertexte uraufgefuhrt, die sich mit der Verbrechensserie der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund' (NSU) befassen. Sie reagieren damit auf Leerstellen der politischen, gesellschaftlichen sowie juristischen Aufarbeitung des NSU. Die Studie untersucht ausgewahlte prototypische Theatertexte von Elfriede Jelinek bis Nuran David Calis und deren Inszenierungen. Der Fokus auf Zeugenschaft als Analyseperspektive verbindet Fragen der Darstellung, wie jene von Angehorigen der Opfer oder von TaterInnenfiguren, mit Fragen der Rezeption von TheaterzuschauerInnen.
This book maps cultural representations of Mass Violence from the perpetrators' perspective, spaces where Mass Violence has been exerted and their successive resemantization in collective memories. The chapters examine scenes of political crimes, exploring how the events have been represented and reappropriated for the sake of memory and mourning.
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