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Die Fiktionstheorie sieht in peritextuellen Elementen häufig Signale, die den Umgang mit einem Text steuern oder gar festlegen. Weder die historischen Hintergründe noch die theoretischen Implikationen dieser Annahme wurden ausführlicher analysiert. Diese Studie verfolgt daher zwei Ziele: Einerseits sollen die Anschlussmöglichkeiten und Verschränkungen zwischen theoretischen Positionen in Fiktions- und Paratexttheorie aufgezeigt werden. Andererseits wird in der komparatistisch angelegten Betrachtung von Erzähltexten insbesondere des 18. und 20. Jahrhunderts eine breitere Materialbasis geschaffen, um peritextuelle Signalisierungen, Markierungen und Verhandlungen von Fiktion in ihrem jeweiligen Kontext situieren zu können. Dabei zeigt sich, dass diese immer auch auf zeitgenössische Probleme im Umgang mit fiktionalen Texten reagieren ¿ ob sie nun eine wahre Geschichte versprechen oder aber behaupten, dass alles frei erfunden ist und Ähnlichkeiten zur Realität rein zufällig sind. Der Peritext als vermeintlich externer Kommentar, der aber selbst Teil dessen werden kann, was kommentiert wird, ist ein Ort der Selbstreflexion, an dem sich inter(peri)textuelle Traditionslinien und Topoi herausbilden, die sich als sehr komplex erweisen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der transnationalen Dimension der Kanonisierung von Literatur im Rahmen der griechisch-sowjetischen Literaturbeziehungen. Teil der sowjetischen ideologischen Expansion war auch ein Konzept von Weltliteratur, mithilfe dessen ein normatives ästhetisches Programm exportiert und eine ,Internationale des Geistes' etabliert werden sollte. Die Arbeit betrachtet die Übersetzung und Publikation neugriechischer Literatur in der Sowjetunion als Unterprojekt des sowjetischen Kultur- und Weltliteraturprojekts und erkundet anhand dieses literarhistorischen Fallbeispiels dessen Wege und Realisierungsstrategien. Den Forschungsgegenstand der Arbeit bilden Rezeption, Übersetzung, Publikation und Präsentation neugriechischer Literatur in der Sowjetunion in Hinblick auf narrative Strategien, Übersetzungspraktiken und Vermittlungsaktivitäten. Die Arbeit, die sowohl eine narratologische als auch eine literaturpragmatische Dimension von Kanonisierung in den Blick nimmt und sich weitgehend auf unveröffentlichtes Archivmaterial stützt, stellt die erste systematische komparatistische Untersuchung des bis dato unkartierten Bereichs der griechisch-sowjetischen Literatur- und Übersetzungsgeschichte dar.
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Empfindungen im Prosawerk des judisch-rumanischen Autors M. Blecher: Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit, Vernarbte Herzen und Beleuchtete Hohle. Die Autorin geht von der Beobachtung aus, dass M. Blechers literarisches Unterfangen habitualisierte Seh- und Denkweisen radikal in Frage stellt. Anders als die Surrealisten lotet Blecher selten die Interferenz von Traum und Wachzustand asthetisch aus. Es ist vielmehr das virtuelle Vermogen der entregelten Sinne und Empfindungen, das eine wahrere Realitat zu eroffnen verspricht. In der Aufladung des rohen' Empfindens als vermeintlich unmittelbarer Zugang zur Welt uberschneidet sich Blechers Literatur mit philosophischen und phanomenologischen Diskursen der Zeit: mit Bergson, Merleau-Ponty und Schapp etwa. Doch die poetische Prosa will selbst Medium der Einubung in anderes Sehen und Empfinden sein. In Zeiten der Sprachkrise strebt Blecher eine Sprache von aisthetischer Intensitat an, die sich, auch wenn sie von Schmerz und Krankheit erzahlt, stets der Sentimentalitat verwehrt. Die Arbeit stellt den ersten monographischen Beitrag im deutschen Sprachraum zum Werk M. Blechers dar.
The series of publications of Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies at Freie Universitat Berlin stands for internationally oriented literary studies which go beyond an exclusive focus on the Western tradition and turn towards the European, American, Arabic and Asian literatures of modernity, medieval times and antiquity. The publication forum offers monographs and anthologies which present an exemplary effort within their subject and at the same time cross its boundaries into the philologies and literatures of the world. The purpose is the integration of single disciplinary and comparative research involving neighbouring discursive practices. Friedrich Schlegel's approach obliges to do research of literary cultures from a universal-poetic perspective. International Board Ute Berns (Universitat Hamburg) Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) Stefan Keppler-Tasaki (University of Tokyo) Renate Lachmann (Universitat Konstanz) Ken'ichi Mishima (Osaka University) Glenn W. Most (Scuola Normale Superiore Pisa) Jean-Marie Schaeffer (EHESS Paris) Janet A. Walker (Rutgers University) David Wellbery (University of Chicago) Christopher Young (University of Cambridge)
The series of publications of Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies at Freie Universitat Berlin stands for internationally oriented literary studies which go beyond an exclusive focus on the Western tradition and turn towards the European, American, Arabic and Asian literatures of modernity, medieval times and antiquity. The publication forum offers monographs and anthologies which present an exemplary effort within their subject and at the same time cross its boundaries into the philologies and literatures of the world. The purpose is the integration of single disciplinary and comparative research involving neighbouring discursive practices. Friedrich Schlegel's approach obliges to do research of literary cultures from a universal-poetic perspective. International Board Ute Berns (Universitat Hamburg) Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) Stefan Keppler-Tasaki (University of Tokyo) Renate Lachmann (Universitat Konstanz) Ken'ichi Mishima (Osaka University) Glenn W. Most (Scuola Normale Superiore Pisa) Jean-Marie Schaeffer (EHESS Paris) Janet A. Walker (Rutgers University) David Wellbery (University of Chicago) Christopher Young (University of Cambridge)
Ausgehend von Agambens Lebensbegriff der ¿zoe" entwickelt die Studie eine Theorie des Zoegraphischen. Mit ihr lässt sich nichtmenschliches Leben in autobiographischen Texten beschreiben. Im Zentrum der Analyse steht das Romanwerk des russischen Dichters, Bildenden Künstlers und Performers Dmitrij Aleksandrovi¿ Prigov (1940¿2007). Zoegraphisches Erzählen wird hier zur poetologischen Strategie zwischen Avantgarde, Totalitarismus und Posthumanismus.
The series of publications of Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies at Freie Universitat Berlin stands for internationally oriented literary studies which go beyond an exclusive focus on the Western tradition and turn towards the European, American, Arabic and Asian literatures of modernity, medieval times and antiquity. The publication forum offers monographs and anthologies which present an exemplary effort within their subject and at the same time cross its boundaries into the philologies and literatures of the world. The purpose is the integration of single disciplinary and comparative research involving neighbouring discursive practices. Friedrich Schlegel's approach obliges to do research of literary cultures from a universal-poetic perspective. International Board Ute Berns (Universitat Hamburg) Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) Stefan Keppler-Tasaki (University of Tokyo) Renate Lachmann (Universitat Konstanz) Ken'ichi Mishima (Osaka University) Glenn W. Most (Scuola Normale Superiore Pisa) Jean-Marie Schaeffer (EHESS Paris) Janet A. Walker (Rutgers University) David Wellbery (University of Chicago) Christopher Young (University of Cambridge)
Die Schriftenreihe der Friedrich Schlegel Graduiertenschule fur literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universitat Berlin steht fur eine theoretisch avancierte und global orientierte Literaturwissenschaft. Sie fasst das gesamte Spektrum philologischer Disziplinen - von der Germanistik bis zur Japanologie - in den Blick und setzt zu diesem Zweck auf die gemeinsame Basis literaturtheoretischer Grundsatzreflexionen. Systematische Schwerpunkte der Schriftenreihe sind Theorien der Weltliteratur,Literaturgeschichte als Verflechtungsgeschichte, Wissenspoetologien, Intermedialitat der Literatur und Praxeologie. Die Reihe prasentiert Monographien und Sammelbande aus allen an der Schlegel-Schule beteiligten Fachgebieten, zu denen die europaischen Literaturen und auereuropaische Literaturen gehoren. Die einer vergleichenden und/oder verallgemeinernden Perspektive folgenden Beitrage erheben Anspruch auf eine exemplarische Leistung in ihrem Fachgebiet und bilden zugleich einen wichtigen Beitrag zu einem oder mehreren der theoretischen Schwerpunkte. Ziel ist die Integration von einzelwissenschaftlicher und komparatistischer Forschung unter Einbeziehung benachbarter diskursiver Praktiken. Das Leitbild Friedrich Schlegels verpflichtet hierbei zum Studium literarischer Kulturen in universalpoetischer Perspektive. Wissenschaftlicher Beirat Ute Berns (Universitat Hamburg) Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) Stefan Keppler-Tasaki (University of Tokyo) Renate Lachmann (Universitat Konstanz) Ken'ichi Mishima (Osaka University) Glenn W. Most (Scuola Normale Superiore Pisa) Jean-Marie Schaeffer (EHESS Paris) Janet A. Walker (Rutgers University) David Wellbery (University of Chicago) Christopher Young (University of Cambridge)
The series of publications of Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies at Freie Universitat Berlin stands for internationally oriented literary studies which go beyond an exclusive focus on the Western tradition and turn towards the European, American, Arabic and Asian literatures of modernity, medieval times and antiquity. The publication forum offers monographs and anthologies which present an exemplary effort within their subject and at the same time cross its boundaries into the philologies and literatures of the world. The purpose is the integration of single disciplinary and comparative research involving neighbouring discursive practices. Friedrich Schlegel's approach obliges to do research of literary cultures from a universal-poetic perspective. International Board Ute Berns (Universitat Hamburg) Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) Stefan Keppler-Tasaki (University of Tokyo) Renate Lachmann (Universitat Konstanz) Ken'ichi Mishima (Osaka University) Glenn W. Most (Scuola Normale Superiore Pisa) Jean-Marie Schaeffer (EHESS Paris) Janet A. Walker (Rutgers University) David Wellbery (University of Chicago) Christopher Young (University of Cambridge)
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