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Mit der Ubersiedlung nach Berlin 1807/1808 etabliert sich Friedrich Schleiermacher beruflich und privat im Wirkungskreis seines zukunftigen Lebens. Er wird ein erfolgreicher Prediger und Hochschullehrer, nimmt aktiv am geselligen und intellektuellen Leben der wissenschaftlich wie kunstlerisch aufstrebenden preuischen Metropole teil und spielt eine aktive Rolle im preuischen Reformprozess. Insbesondere in der Bildungs- und Kirchenreform hinterlasst er seine Handschrift.Die Beitrage des vorliegenden Bandes rekonstruieren zum einen Schleiermachers akademisches, politisches und personliches Umfeld im preuischen Reformprozess; zum anderen widmen sie sich in einer systematischen Perspektive Schleiermachers philosophischen, theologischen und philologischen Entwurfen und Projekten, die den Reformprozess begleiten und theoretisch begrunden.Die von unterschiedlichen Disziplinen vorgenommene Auswertung der Rolle Schleiermachers im preuischen Reformprozess greift dabei auch auf bisher noch nicht veroffentlichte Materialien und Manuskripte zuruck und kommt dabei zu uberraschenden Perspektiven und Einschatzungen.
Hegels Philosophie der Kunst knpft an eine seinerzeit junge, erst Mitte des 18. Jahrhunderts von Baumgarten begrndete Tradition der sthetik als philosophischer Disziplin an. Im Mittelpunkt seiner seit 1817 in der Enzyklopdie skizzierten und in seinen Heidelberger und Berliner Vorlesungen ausgefhrten Philosophie der Kunst steht die Idee des Schnen. Jedes Kunstwerk verwirklicht als Schnes eine Einheit des Begriffs und seiner Realitt im sinnlichen Scheinen. Diese Einheit wird jedoch dort brchig, wo das Selbstbewusstsein des Geistes seinem Begriff adquat wird und ber den sinnlichen Schein hinausgeht. Die Schnheit ist daher eine in sich gebrochene, die das Selbstbewusstsein des Geistes letztlich nicht gltig darzustellen vermag. Hegels vieldiskutierte These vom Ende der Kunst ist nur eine Konsequenz dieser geistesphilosophischen Begrndung der sthetik. Sowohl diese Begrndung als auch die Fokussierung der Philosophie der Kunst auf die Idee des Schnen werfen eine Reihe systematischer Probleme auf, die in dem vorliegenden Band im Blick auf Hegels sthetik, ihre historischen Kontexte und ihre Rezeptionen diskutiert werden. Mit Beitrgen von: Andreas Arndt, Bernadette Collenberg-Plotnikov, Wolfram Bergande, Ivan Boldyrev, Brigitte Hilmer, Christian Iber, Walter Jaeschke, Gnter Kruck, Dimitri Liebsch, Niklas Hebing, Ives Delija Trecec, Jure Zovko, Wilhelm Vokamp und Mirko Wischke.
Das Schleiermacher-Archiv ist primar ein begleitendes Publikationsorgan fur die seit 1980 erscheinende Gesamtausgabe der Werke Friedrich Schleiermachers (KGA), welches Materialien und Untersuchungen veroffentlicht, die in engerer Beziehung zur KGA stehen. In Sammelbanden werden zudem Beitrage dokumentiert, die auf internationalen Schleiermacher-Kongressen vorgetragen worden oder in diesem Zusammenhang entstanden sind.
Als Philosoph steht Schleiermacher noch immer im Schatten seiner Zeitgenossen und auch seiner theologischen Werke. Das Buch will seinen eigenstandigen Beitrag zur Klassischen Deutschen Philosophie sichtbar machen. Gefragt wird, worin das philosophische Gravitationszentrum der einschlagigen Texte, Entwurfe und Vorlesungen Schleiermachers besteht, mit welchen theoretischen Mitteln er dabei operiert und welche Stellung er in der philosophischen Bewegung seiner Zeit einnimmt. Als zentral erweist sich der Individualitatsgedanke, der aus einer eigenstandigen, kritischen Aneignung Kants und Spinozas resultiert. Mit dieser Konzeption begegnet Schleiermacher Friedrich Schlegel auf Augenhohe und leistet einen eigenstandigen Beitrag zur fruhromantischen Philosophie, deren grundlegende Positionen er in seinen philosophischen Vorlesungen in Halle (1804-1806) und Berlin (seit 1808) kritisch durcharbeitet und systematisiert. Dies bringt Schleiermacher, wie schon den fruhen Friedrich Schlegel, trotz aller gravierenden Unterschiede vielfach in die Nahe Hegels, so dass sich sein Verhaltnis zu den philosophischen Zeitgenossen hochst komplex gestaltet. Schleiermacher erweist sich als eigenstandiger Denker auf dem gemeinsamen Boden der Klassischen Deutschen Philosophie.
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