Gjør som tusenvis av andre bokelskere
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From her reflections on individual responsibility in the run-up to World War II to her reactions to accusations from her friends of having deserted Europe and the antifascist cause for Tehran, the author recorded a great deal about daily life in Persia, and, personally, her ill-fated love affair with Jale, the daughter of the Turkish ambassador.
Diese Stadt ist so klein, man kennt nach einem einzigen Spaziergang jeden Winkel. Auch einen alten, sehr hübschen Hof hinter der Kirche habe ich schon entdeckt und den besten Friseur des Ortes, der in einer gepflasterten Nebenstrasse wohnt. Als ich von seinem Laden aus einige Schritte weiterging, war ich plötzlich am Ausgang, es gab nur noch einige Backsteinvillen, und die Strasse war sandig und sah aus wie ein Feldweg. Dahinter begann gleich der Wald. Ich kehrte um, kam wieder an der Kirche vorbei und kannte mich ganz gut aus. Durch den alten Hof gelangt man in die Hauptstrasse, und jetzt trete ich in das Café »Zum roten Adler«, um hier ein wenig zu schreiben. In meinem Hotelzimmer komme ich immer wieder in Versuchung, mich auf mein Bett zu werfen und die kurzen Stunden des Tages untätig hinzubringen. Es kostet mich grosse Überwindung zu schreiben, denn ich habe Fieber, und mein Kopf dröhnt wie unter Hammerschlägen. Ich glaube, wenn ich hier einen Menschen kennen würde, wäre ich gleich am Ende meiner Beherrschung. Aber ich spreche kein Wort und gehe so umher, ohne mir über meine Empfindungen klar zu werden.
Die Griechen haben das Wort erfunden, schwer und volltönend wie eine farbige Abendstunde vor dem Erlöschen: Melancholie. Der Balkan war voll davon ¿ nur eine Ahnung liess uns die flüchtige Durchfahrt von Ländern, Grenzen, Gebirgen und Hauptstädten ¿, aber welche unerlöste Folge von Stunden, welch langsamer Abend, welches Einschlafen unter dem Druck dieser grauen Berge und bräunlichen Ebenen! Schafherden weideten überall, die Maisfelder standen in herbstlicher Dürre. Die Bauern sandten unverständlich schweigsame Blicke unserer verschlossenen Wagenreihe nach, die Frauen verbargen ihre vorgewölbten Leiber unter dickgefütterten Jacken, ihre zerfurchten Klagegesichter unter dunklen Kopftüchern. Ich versuchte, mich an die Namen der grossen Bulgarenzaren zu erinnern, der blutigen Schlachten mit den Byzantinern, an die türkischen Eroberer. Da begann an einem elenden Bahnhof eine Bläserkapelle zu spielen. Es war schon dunkel, die Leute standen im Wind und bliesen, während der Zug sich in Bewegung setzte . . . ein Volkslied vielleicht . . . traurig und verloren wehten die Töne uns nach.
In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus.Annemarie Schwarzenbach: Das glückliche TalDie Sommerhitze treibt sie aus Teheran heraus an einen Fluss in der Hochebene. Größe und Stille, Sehnsucht und Heimweh stürzen sie in eine tiefe Depression. Ein autobiografisches Buch über Selbstfindung, Drogensucht und unglückliche Liebe.Erstdruck: Zürich, Morgarten-Verlag 1940.Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021.Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott.Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbHÜber die Autorin:1908 in Zürich als Tochter eines der größten Seidenfabrikanten der Welt in ein reiches Elternhaus geboren wächst Annemarie Schwarzenbach auf dem barocken Landgut Bocken auf. Sie studiert in Paris und Zürich und promoviert 1931 mit einer Arbeit zur Geschichte des Oberengadins. Sie ist mit Klaus Mann befreundet und in seine Schwester Erika unglücklich verliebt. 1935 heiratet sie den homosexuellen Diplomaten Claude-Achille Clarac. Nach ausgedehnten Reisen über Land u.a. nach Persien und Afghanistan lässt sie sich in den USA nieder, wo sie wegen ihrer langjährigen Morphiumsucht erneut mehrere Therapieanläufe nimmt. 1942 kehrt Annemarie Schwarzenbach in die Schweiz zurück, wo sie am 15. November an den Folgen eines Fahrradunfalls stirbt.
In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus.Annemarie Schwarzenbach: Das glückliche TalDie Sommerhitze treibt sie aus Teheran heraus an einen Fluss in der Hochebene. Größe und Stille, Sehnsucht und Heimweh stürzen sie in eine tiefe Depression. Ein autobiografisches Buch über Selbstfindung, Drogensucht und unglückliche Liebe.Erstdruck: Zürich, Morgarten-Verlag 1940.Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021.Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott.Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbHÜber die Autorin:1908 in Zürich als Tochter eines der größten Seidenfabrikanten der Welt in ein reiches Elternhaus geboren wächst Annemarie Schwarzenbach auf dem barocken Landgut Bocken auf. Sie studiert in Paris und Zürich und promoviert 1931 mit einer Arbeit zur Geschichte des Oberengadins. Sie ist mit Klaus Mann befreundet und in seine Schwester Erika unglücklich verliebt. 1935 heiratet sie den homosexuellen Diplomaten Claude-Achille Clarac. Nach ausgedehnten Reisen über Land u.a. nach Persien und Afghanistan lässt sie sich in den USA nieder, wo sie wegen ihrer langjährigen Morphiumsucht erneut mehrere Therapieanläufe nimmt. 1942 kehrt Annemarie Schwarzenbach in die Schweiz zurück, wo sie am 15. November an den Folgen eines Fahrradunfalls stirbt.
In June 1939 Annemarie Schwarzenbach and fellow writer Ella Maillart set out from Geneva in a Ford, heading for Afghanistan. The first women to travel Afghanistan's Northern Road, they fled the storm brewing in Europe to seek a place untouched by what they considered to be Western neuroses. This title documents that Afghan journey.
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