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Das theoretische Feld zu fiktionalem und faktualem Erzahlen ist in den letzten Jahren unubersichtlich geworden. Die Studie bietet eine kritische Analyse der wichtigsten Positionen. Historisches Erzahlen diente im Zuge postmoderner Sprachzweifel oft als Beispiel fur den prekaren Wirklichkeitsbezug faktualer Erzahlungen. Mit Blick auf das fiktionale Erzahlen wurden anhand des postmodernen historischen Romans mit Metafiktion und Metahistoriografie Erzahlverfahren betont, die sich von einem verlasslichen Wirklichkeitsbezug distanzieren. Die vorliegende Studie ruckt neben diesen distanzierenden, illusionsstorenden Techniken wieder solche Erzahlverfahren in den Blick, die Geschichte als Ereignis' inszenieren. Historisches Erzahlen kombiniert den Bezug auf eine vergangene Wirklichkeit immer mit dem Anspruch, eine in sich schlussige Erzahlung zu bilden. Anhand deutschsprachiger und niederlandischsprachiger Geschichtserzahlungen wird nachgezeichnet, wie sich diese grundlegende Dynamik zwischen glaubwurdigem Wirklichkeitsbezug und glaubwurdiger Erzahlwirklichkeit im fiktionalen und im faktualen Zusammenhang je unterschiedlich entfaltet.
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