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Giosuè Carducci (1835-1907) war ein italienischer Dichter, Redner und Literaturhistoriker. Schon früh war Carducci mit kleinen literarhistorischen Arbeiten in Zeitschriften hervorgetreten, desgleichen mit einer lyrischen Sammlung: Rime (1857). Kräftiger kam die Eigenart des Dichters in den weiteren Sammlungen: Levia gravia (1868) und I Decennali, zum Ausdruck. Hier verrät er sich als ein Poet von ungewöhnlicher Kühnheit und Originalität des Gedankens. Der verneinende Geist, die rebellione, die forza vindice della ragione, wird darin mit schlagender Gewalt der Sprache als die treibende Kraft des Menschenlebens und der Weltgeschichte, als der Genius geistiger Unabhängigkeit und Schrankenlosigkeit, als Prinzip allen Fortschritts gefeiert. Seine Vorliebe für die altrömische Vergangenheit regte ihn auch dazu an, die Horazischen Odenstrophen in seinen Odi barbare (1880) und Nuove odi barbare zu erneuern. 1906 erhielt Carducci den Nobelpreis für Literatur.
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