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1. 1 Entstehung der Forschungsidee Am 17. Dezember 2004 war es endlich soweit. Nach Jahrzehnten der Verhandlungen und Aufs und Abs"e; der Beziehungen zwischen der EU und der Turkei entschied der Europaische Rat fur eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Turkei. Seit Monaten, ja seit Jahren, hatte die Turkei-Frage"e; die europaische Offentlichkeit po- risiert, Feuilletons gefullt, Podiumsdiskussionen und Symposien ins Leben gerufen und politische Lager entzweit. So entstand die Forschungsidee zu der vorliegenden Diss- tation im Kontext der zunehmend lauter werdenden Debatten zum Thema EU-Beitritt der Turkei"e; im Vorfeld des EU-Gipfels Ende 2004. Nie zuvor hatte ein Beitrittsgesuch eine solch lautstarke und emotionale Debatte entzundet, die Geographen, Historiker, Theologen, Politologen, Okonomen und Soziologen gleichermaen auf den Plan rief. Turkei: (k)ein Teil Europas? In der Turkei-Debatte"e;, um eine eingehendere Analyse derer es im Folgenden gehen soll, stand einerseits die Frage im Zentrum, inwieweit die Turkei den Katalog der - penhagener Kriterien erfullt. Diese betreffen vor allem die Stabilitat der Institutionen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, funktionierende Marktwirtschaft, Achtung und Schutz von Minderheiten sowie die Ubernahme gemeinschaftlicher Regeln, Standards und Politiken, die die Gesamtheit des EU-Rechts darstellen und auch als acquis com- nautaire bezeichnet werden. Andererseits - und hier liegt das eigentliche Spezifikum der Debatte - wurde erstmals in der Geschichte der EU die Frage nach dem europ- schen Charakter eines Beitrittskandidaten dezidiert in den Mittelpunkt der Diskussion geruckt.
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