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Medien bestimmen unseren Alltag in jeder Lebenslage. Viele Menschen empfinden ihre Macht aber als gefährlich für die gesellschaftliche Kultur. Gunter Reus zeigt dagegen, wie sehr ein Gemeinwesen auf der kulturellen Leistung der Massenmedien aufbaut. Der Autor bedient sich dabei eines weiten Kulturbegriffs und zeichnet nach, wie sie Errungenschaften der Menschheit historisch ausgeformt haben. Ohne Medien gäbe es keine einheitliche Sprache und keinen Austausch von Information und Wissen, wie wir ihn kennen. Es gäbe keine Ausbalancierung sozialer Interessen, keine Kontrolle von Macht, keine Orientierung auf das Gemeinwohl, kein Kunstleben. Auch im Internetzeitalter bleiben Massenmedien, bei aller notwendigen Kritik an ihren Schattenseiten, unverzichtbar als Kulturträger. Sie sorgen für die Transparenz politischen Handelns ebenso wie für die (potentielle) Teilhabe aller am Kunstgeschehen. Damit prägen sie die Kultur der Demokratie wie auch die Kultur in der Demokratie entscheidend mit.¿
¿Seit es Massenmedien gibt, machen Kulturkritiker sie verantwortlich für einen vermeintlichen Verfall der Sprache. Doch eine solche Anschuldigung ist unhaltbar. Sprache verändert sich ständig, weil sich die Gesellschaft wandelt. Massenmedien greifen diese Veränderungen in Wortschatz und Syntax auf und spiegeln sie in die Gesellschaft zurück. Motor und Ursprung von "Sprachverderb" aber sind sie keineswegs. Vielmehr erschließen sie der Gesellschaft Vielfalt und Reichtum von Ausdrucksmöglichkeiten. Sie machen Sprache als Kulturleistung zugänglich und die Welt mit Sprache verständlich.
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