Gjør som tusenvis av andre bokelskere
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Jeder Mensch trägt ständig ein Spielzeug mit sich, das ist seine Sprache. Wir spielen sowohl mit Wörtern als auch mit der Stimme. Allein und mit anderen - bei Licht und im Dunkeln - mit Schreibzeug und ohne. Der Verfasser belegt seine Behauptung mit fünfzig Gesellschaftsspielen, mit ungezählt vielen Gedichten, Scherzfragen, Zungenbrechern, Rätseln, Witzen, Anekdoten und Sprichwörtern. Er zitiert Goethe, Jacob Grimm und Mark Twain, S. Fischer-Fabian, Sigmund Freud, Franz Fühmann und Hans Reimann, Roda Roda, Kornej Tschukowski, Kurt Tucholsky, Ernst Wasserzieher und Johann Wolf. Es ist die Rede von den Anfangsbuchstaben, weil sie beim Einordnen der Begriffe in Lexika eine Rolle spielen, und es ist die Rede von den Endbuchstaben, weil sie den Wörtern Saft und Kraft, Salz und Schmalz verleihen.
Im Märchen endet die Handlung oft damit, dass der Held nach mannigfachen Abenteuern sein Ziel erreicht und die Prinzessin heiratet. Der Held ist der Sohn eines armen Bauern, ein Hirte oder ein Handwerker, also jemand, mit dem sich die Zuhörer identifizieren, insbesondere das männliche Publikum. Was nach der Hochzeit geschieht, spielt im Märchen oft keine Rolle. Hans Fink richtet den Blick auf das Leben nach der Hochzeit. Er deckt auf, dass der soziale Unterschied die Ehe des Helden mit der Prinzessin regelmäßig untergräbt. Die Schwänke verdeutlichen, warum Mann und Frau nicht friedlich miteinander leben: entweder, weil sie nicht geprüft haben, ob sie zusammenpassen, oder weil sie sich nicht beherrschen. Zum Beispiel geraten sich der lange Lenz und die hagere Liese in die Haare, weil sie trotz schwerer Arbeit (sie rackern sich ab) auf keinen grünen Zweig kommen.Einen Schwerpunkt bilden Texte, wie Mann und Frau sich prüfen könnten, bevor sie einander das Jawort geben.
Wenn ein Kind viele Fragen stellt, können die Eltern seine geistige Entwicklung verfolgen. Doch wie soll man alle beantworten? Zum einen ist niemand ein Lexikon, zum anderen empfinden die Eltern manche Fragen als indiskret. Solange ein Mensch jung ist und über viel Zeit verfügt, macht er sich darüber keine Gedanken. Und sobald er in die Lage kommt, Kinder betreuen zu müssen, fehlen ihm Zeit und Muße, um einschlägige Vorträge anzuhören. Auf diese Verlegenheit geht der erste im Buch enthaltene Aufsatz ein. Er seziert die möglichen Fragen und veranschaulicht mit Beispielen, wie die Antwort aufgebaut sein könnte.Die anderen drei Aufsätze gehen weit über dieses Thema hinaus. Was ein Scherz ist und wie ein Kind sich die Kunst des Scherzens aneignet, wird in keiner Elternschule erläutert. Ab wann sprechen Rätsel Kinder an? Gegenstand des vierten Aufsatzes ist ein Stilmittel der Kinderliteratur. Der Autor lässt einen törichten Wunsch in Erfüllung gehen und schildert drastisch die unangenehmen Folgen. Er führt den Helden zur Besinnung - und mit ihm den Leser, der sich mit dem Helden identifiziert.
In ganz Mitteleuropa (nach der aktuellen Landkarte acht Länder und Südtirol) erzählte man einst Sagen von hilfreichen Zwergen des Typus Heinzelmännchen, männlichen und weiblichen. Diese Sagen weisen gemeinsame Motive auf: Die Zwerge werden von den Menschen verpflegt. - Sie verrichten Arbeiten, die weder Kraft noch Übung voraussetzen. - Man kann sie zur Hilfeleistung aufbieten - Sie sind konventionell unsichtbar, was entweder durch Schwärzung oder durch eine besondere Kopfbedeckung signalisiert wird. - Sie absolvieren einzeln ein soziales Praktikum. - Man entlässt sie mit einem Anzug von roter Farbe, und das gilt für die Sennengehilfen in Tirol genauso wie für die Schiffsjungen von der Ostsee, die als Klabautermänner bekannt sind. Da es praktisch unmöglich ist, dass die Erzähler sich abgesprochen haben, müssen sich die Sagen auf einen ehemals verbreiteten Brauch beziehen.Jener Brauch ist im frühen Mittelalter aus der sozialen Wirklichkeit verschwunden. Nachdem die Erinnerung an ihn verblasst war, haben zahlreiche Entstellungen sein Bild verdunkelt und die Forscher verwirrt. Der Verfasser rekonstruiert den Brauch, wobei er sich auf die Jugendweihe der Naturvölker, auf Zaubermärchen und auf die Beschreibung der rumänischen Mädchen-Spinnstube sowie der ukrainischen Mädchen-Spinnstube stützt.
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