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Die Arbeit ist disziplinubergreifend angelegt. Ihr erster Teil gilt der philosophischen, sprachtheoretischen und sprachwissenschaftlichen Bestimmung der Kontexte bzw. Umfelder von sprachlichen Texten. In kritischer Orientierung insbesondere an den Umfeldtheorien von K. Buhler und E. Coseriu gelangt sie zur Unterscheidung von drei elementaren, d.h. zugleich fur den Sinn von Texten konstitutiven und aufeinander nicht ruckfuhrbaren Typen: dem realen Situationskontext, dem sprachlichen Rede- bzw. Diskurskontext, den subjektiven Wissenskontexten der kommunizierenden Personen. Ihr zweiter, literaturwissenschaftlich geoffneter Teil gilt dem Versuch, diese Distinktionen textanalytisch anzuwenden. Anhand ausgewahlter Werke der franzosischen Literatur (Werke von Racine, Balzac, Flaubert, Baudelaire, Marcel Bealu, Rene de Obaldia) wird exemplarisch gezeigt, da das in der mundlichen Kommunikation unmittelbar gegebene situationelle Umfeld in literarischen Texten suppletiv aufgebaut werden mu und auf welche differenten Weisen die verbale Situationssuppletion in Werken unterschiedlicher Textsortenzugehorigkeit (Roman, Gedicht, Drama) sich sprachlich artikuliert. In dieser Verbindung von Kontexttheorie und Literaturanalyse wird das Konzept der Einheit der Philologie im Sinn einer hermeneutischen Textlinguistik erneuert.
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