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Im Zuge der Emanzipation der regionalen Sprachen im postfranquistischen Spanien wurde das Galicische zur kooffiziellen Landessprache im Nordwesten der Iberischen Halbinsel, ohne allerdings auf eine ausreichende gemeinsprachliche Tradition aufbauen zu konnen. Durch den neuen Status entstanden zahlreiche Ausdrucksnotwendigkeiten vor allem im Bereich konzeptioneller Schriftlichkeit, wobei die allgegenwartige, eng verwandte Kontaktsprache Spanisch stets als Modell zur Verfugung stand und zur Quelle zahlreicher Interferenzen wurde, nicht zuletzt auch deshalb, weil ein betrachtlicher Teil der Sprecher des 'neuen Galicisch' aus den spanischsprachigen Schichten stammt. Auf der Basis von 30 Intensivinterviews mit Sprechern, die an der Schaffung des 'neuen Galicisch' mit beteiligt sind (Radio- und Fernsehsprecher, Sprachlehrer, Sprachwissenschaftler), werden die Strategien sprachlicher Emanzipation, die sich vor allem in der Ubertragung und Ablehnung von Elementen aus der Kontaktsprache zeigen, anhand der Sprache der Informanten und in bezug auf ihre metasprachlichen Bewertungen untersucht. Es werden lexikalische, morphosyntaktische und phonetische Elemente untersucht, wobei letztere mit Hilfe einer apparativen kontrastiven Analyse der galicischen und spanischen Vokale betrachtet werden. Die Arbeit ist dabei einerseits ein Beitrag zur Kenntnis des Galicischen der Gegenwart, versteht sich aber gleichzeitig als Beitrag zur Interferenzforschung und zur Theoriediskussion im Bereich der sprachlichen Dynamik.
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