Gjør som tusenvis av andre bokelskere
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Was die jüngeren Kinder durch jene beiden Tage und durch das, was ihnen anhing, erfuhren, gab ihnen also wenigstens nicht den vollen Kernschuß der Eindrücke; und ein Gleiches läßt sich von den älteren Leuten der Periode behaupten. Bei den einen wie bei den anderen traf ihr Strahl entweder auf einen zur Empfängnis noch nicht vorbereiteten Punkt, oder er fand schon einen Widerstand in Ausbildung und Charakter vor, welcher die unbedingte Einwirkung des ganzen Zeitraums mannigfach spaltete und brach. Daß aber der vierzehnte Oktober und der dritte Februar zusammengehören, wird der Geschichte wohl unverboten bleiben zu sagen, wenn auch einige die Erinnerung an den ersten Tag unbequem finden. Diese verraten dadurch, daß sie von dem letzten ebenfalls nichts wissen oder nichts mehr wissen wollen. Denn eine glorreiche Erhebung fand nur statt, weil eine schmähliche Niederlage vorangegangen war. Die also von der Niederlage zu hören tauben Ohres sind, legen Zeugnis ab, daß ihnen die Erhebung vorübergegangen ist wie etwa ein Sturm, vor dem sich der für seine Gesundheit besorgte Mann unter einem Wetterdache birgt. Am konsequentesten unter diesen verfahren denn auch diejenigen, welche die Jahre 1813, 1814, 1815 geradezu für schädliche Wetterereignisse ausgeben.
Ich saß, vom Fels bedachet,Vertieft in alte Rollen, Aus denen an mich lachet' Ein ganzer Himmel alles Rätselvollen. Ich mußte oft sie auf die Seite legen, Weil gegen Wunsch und Wollen Ich lesen nicht gekonnt vor Herzensschlägen. Da rauscht' es in den Sträuchern, Und Flöten, Cymbeln klungen, Arabisch Balsamräuchern Ist vom Gestäud' zu meinem Platz gedrungen. Gleich sprangen aus dem Busch mit keckem Tritte Drei muntre kleine Jungen, Schwarz, weiß die ersten zwei und braun der dritte. Sie schlugen an die Becken, Und einer spielte Flöte. Es folgt' auf schlanker Schecken Ein Mägdlein, lustig wie die Morgenröte. Bunt Florgewand und Schmelz und Schleif' am Mieder, Band, Quast' und Pausch erhöhte Den Schmeichelreiz der leichtgeschwungnen Glieder.
Tulifäntchen kommt und spricht: »Aus dem Stübchen, eng, umgrünet Von der Linde, der Akazie, Aus dem Stübchen, das die Malve Anlacht mit dem runden, roten Vollgesichte, schickt der Vater Mich zur großen Stadt Paris. Daß ich in den langen Gassen Mir nicht selber komm' abhanden, Gab er mir an dich Adresse. Schütze du mit deiner Weisheit Vor Verführung, Trug und Unstern Meine unerfahrne Jugend In dem Sündenlabyrinth!« Tulifäntchen kommt und spricht: »Von dem Vater soll ich melden, Er sei ganz und gar der alte Grillenfänger, unter strengem Zauberbanne Wechsel duldend, Jetzt in trostlos-öde Wüste Hingeschleudert, und zurücke Dann mit einem Schlag geschmeichelt In das jüngste Paradies. Manch ein Edler will ihn anders, Er will manchen Edeln anders, Er bleibt er, sie bleiben sie, Und so leben Welt und Dichter In dem wunderbarsten Einklang.«
»Was für ein schändliches Laster ist das Lügen! [...] Dass mein Ahnherr [...] einmal in seinem Leben die Wahrheit sagte, und niemand ihm glauben wollte, das hat bei dreihundert Menschen das Leben gekostet. « Wahrheit oder Lüge? Die Geschichten vom Lügenbaron begeistern schon seit Jahrhunderten Jung und Alt. In dieser Bearbeitung der alten Geschichten erzählt der Enkel von Münchhausen auf dem Gut eines verarmten Barons dessen Geschichten einem gebannten Publikum - ob sie die Wahrheit oder Lüge beinhalten, ist schwer zu sagen. Der Autor Karl Immermann (1796-1840) war ursprünglich Jurist, hat aber schon in jungen Jahren Streitschriften gegen Studentenverbindungen verfasst und sich für Literatur und Kunst interessiert. Seine Bearbeitung ist gleichzeitig Unterhaltung und beißende Gesellschaftskritik. Das Besondere hier: Der Schriftsteller trifft mitten in der Geschichte selber auf den Protagonisten. Sie diskutieren über Wahrheit und Lüge. Auf den Spuren literarischer Größen von Goethe bis Heinrich Heine verfasste er sowohl Tragödien als auch Lustspiele.
Aus dem Buch: "Über diese uralten Wehren freier Männer ist der Atem der Zeiten, Marken verrückend und Rechte tilgend, hingefahren. Die anfängliche germanische Genossenschaft, in welche jeder nur eintrat, Leibes und Lebens sicher zu werden, nicht Leib und Leben zu verlieren, ist längst zerstört; der Vasallendienst hat an der Freiheit gerüttelt, und endlich sind die Trümmer eigenartiger Selbständigkeit in den großen Not- und Bergehafen des modernen Staates getrieben worden." Karl Immermann (1796-1840) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker.
Karl Leberecht Immermann (1796-1840) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker. In Münster begann er seine Tätigkeit als Schriftsteller. Auf den Spuren von Sophokles, William Shakespeare, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe verfasste er Tragödien ("Das Thal von Ronceval", "Edwin", "Petrarca"; alle 1822) und Lustspiele ("Die Prinzen von Syracus" (1821), "Das Auge der Liebe" (1824)) sowie Prosatexte. Während dieser Zeit knüpfte Immermann erste Kontakte mit anderen Autoren (unter anderem Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig Tieck, Friedrich von Uechtritz, Caroline de la Motte Fouqué, Rahel Varnhagen von Ense). Aus dem Buch: "Diese liebte eigentlich im stillen den Helden der Novelle, weshalb ihr auch der Vorschlag, seiner unerschrocknen Wirksamkeit ein Ziel zu setzen, nicht vom Herzen gekommen war. Sie pflegte sich in ihren erregtesten Stunden seine lombardischen Chausseepappelverse zu ihrer Aufrichtung laut vorzusagen. Nun hatte sie jedoch auch, wie alle Damen, eine unglaubliche Furcht vor dem Lächerlichen, und da sie denn doch während Münchhausens Erzählung sich mit ihrem Lieblinge in dieser Beleuchtung zu einer Gruppe vereinigt sah, so fühlte sie sich in ihrem Bewußtsein völlig vernichtet, und rang vergebens nach einem Anker für ihre ratlose Seele. Zugleich aber ängstigte sie das Schweigen, welches nach den Verhandlungen zwischen dem Freiherrn und dem Schulmeister in der Gesellschaft entstanden war, und nicht weichen wollte."
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