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Individualismus und Kollektivismus sind zwei zentrale Dimensionen im Kulturvergleich. Es geht dabei um die Betonung von Individualität und persönlichen Zielen auf der einen und die Hervorhebung von Gruppenzugehörigkeit und Gemeinschaft auf der anderen Seite. Interkulturelle Kommunikation wird wesentlich dadurch beeinflusst, ob die Beteiligten eher individualistisch oder kollektivistisch orientiert sind. Als theoretische Grundlage für die Gestaltung interkulturellen Trainings spielen individualistische und kollektivistische Orientierungen eine wichtige Rolle, allerdings werden sie häufig zu Unrecht als feststehende Merkmale von Personen oder sogar Nationen betrachtet. Martina Kanther stellt in ihrem Buch Individualismus und Kollektivismus als veränderbare und einander ergänzende Verhaltensweisen dar, die sich auf bestimmte soziale Anforderungen beziehen. Dazu untersucht sie Indikatoren und Ursuchen von Individualismus und Kollektivismus. Sie führt aus, welche Kompetenzen mit beiden Orientierungen verbunden sind und wie interkulturelles Lernen darauf aufbauen kann. Das Buch wendet sich an Studierende, Forscher und Praktiker im Bereich des interkulturellen Trainings. Die Autorin: Martina Kanther, Jahrgang 1971, studierte Soziologie, Interkulturelle Didaktik und Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Georg-August-Universität in Göttingen. Von 1995 bis 2001 war sie Mitarbeiterin am Institut für Interkulturelle Didaktik der Göttinger Universität. Seit 1999 führt sie Lehraufträge an der Humboldt-Universität in Berlin und der Technischen Universität Dresden zur Vorbereitung von Lehramtskandidaten auf den Unterricht mit Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache durch. Gegenwärtig arbeitet sie am Institut für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) der Universität Oldenburg und gibt Seminare zur Interkulturellen Kommunikation und zum Interkulturellen Training. In der Forschung befasst sie sich derzeit schwerpunktmäßig mit interkultureller Kommunikation im Kontext der Ausländerbehörde.
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