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Durch die funktionsorientierte Analyse ausgewahlter Liebesgedichte und ubergeordneter Gedichtgruppen sowie die Darstellung grundlegender thematischer und kompositioneller Verknupfungen des erotischen Diskurses mit den anderen wichtigen lyrischen Diskursen eroffnet die Arbeit einen neuen Blick auf dieerste Odensammlung des Horaz. Es wird gezeigt, dass die Liebesthematik sowohl der Etablierung zentraler Motive und Bildbereiche als auch der Selbstinszenierung des lyrischen Sprechers in der Rolle des Ratgebers dient, so dass sie im Kontext der Lyrik als autonomer und paradigmatischer Diskurs als ein interdiskursives Fundament derselben erkennbar wird. Die beobachtete poetische Funktionalisierung des erotischen Sujets fuhrt auch zu einer Neubewertung des Verhaltnisses zwischen Dichter und Prinzeps, die jenem eine weitaus groere Autonomie, als bisher angenommen wurde, zuerkennt. Die Fulle der Einzelnachweise zu den verborgenen Beziehungen der Einzelgedichte untereinander erlaubt zudem neuartige Einblicke in die an der Oberflache stark heterogen erscheinende Architektur der Sammlung als Ganzes und lasst bislang ubersehene einheitliche Strukturen erkennen.
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