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Rainer Schwarz (1940-2020) gehört zu den profiliertesten und sorgfältigsten Übersetzern chinesischer Prosa ins Deutsche. Sein Hauptwerk ist die erste deutsche vollständige Übertragung des Romans Shitouji "Die Geschichte vom Stein" - das Werk im Umfang von 80 Kapiteln ist unvollendet; die weiteren 40 Kapitel Fortsetzung eines anderen Autors hat der Übersetzer nicht berücksichtigt, da sie dem vorliegenden Torso nicht gerecht werden. Darüber hinaus hat Schwarz aus bislang unbeachteten Erzählungssammlungen der Qing-Zeit übersetzt, so den Erzählungen vom Hörensagen, Nachschriften von Nachtgesprächen, der Scherzglocke u.a., die teils im Ostasien Verlag (Gossenberg) erschienen sind. Von besonderem Interesse sind kleinere Arbeiten, in denen er chinesische Bezüge in Deutschland untersucht, die lange vernachlässigt oder mißverstanden wurden, so den Aufenthalt zweier Chinesen in Halle und Potsdam, ein chinesisches Siegel Adelbert von Chamissos, die Rolle der Kurtisane Sai Jinhua hinsichtlich des Denkmals für Clemens von Ketteler in Peking, den Raub der historischen astronomischen Instrumente durch deutsche Truppen und ein bronzenes Räuchergefäß von 1723, das heute im Park von Sanssouci steht - deutsche Beutekunst aus China? Der vorliegende Band versammelt diese sorgfältigen Untersuchungen und erschließt sie durch ein Register.Ein Nachruf auf Rainer Schwarz ist erschienen in "Orientierungen" 33 (2021-2022), 1-17. Autobiographische Skizzen von Rainer Schwarz sind 2022 im Verlag BoD veröffentlicht worden.
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