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An den hier behandelten barocken Kunstwerken treten bizarre Steinwucherungen auf, deren raison d¿être die Kunstwissenschaft kaum interessiert hat. Die zeitgenössischen geologischen Schriften stimmen darin überein, in den Steinen belebte, wachsende und vergehende Wesen zu sehen. Die Überschneidung dieser Vorstellungen mit den konkreten Felswucherungen an jenen Kunstwerken nötigt den Autor, ihre gesamte Ikonologie neu zu durchdenken. Seine Erkenntnisse lassen sich in diese Kernthesen fassen: Vierströmebrunnen: Die Erschütterung der Welt und ihre Beruhigung unter der Herrschaft Papst Innozenz¿ X. Palazzo di Montecitorio: Das aristotelische ¿Werden und Vergehen¿. Trevibrunnen: Das Wiedererwachen des Lebens nach der ¿Großen Flut¿.
Die Hagia Sophia wurde unter Kaiser Justinian I. 532-37 in Konstantinopel als die Hauptkirche des Oströmischen Reiches erbaut, von Sultan Mehmed II. Fâtih 1453 zur Hauptmoschee des Osmanischen Reiches gemacht und von Staatspräsident Kemal Atatürk 1934 in ein Museum umgewandelt. In den Jahren 1847-49 hat der Schweizer Architekt Gaspare Fossati im Auftrage Sultan Abdülmecids I. das baufällig und schäbig gewordene 'Weltwunder der Architektur' restauriert. Das 150jährige Jubiläum dieser Restaurierung, einer frühen Glanzleistung der Denkmalpflege, ist der Anlass zu einer Ausstellung, die am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern erarbeitet wurde und im Jahre 1999 im Bernischen Historischen Museum, im Winckelmann-Museum Stendal und in der Casa del Mantegna in Mantua präsentiert wird. Sie gliedert sich in zwei Abteilungen. Es werden ausgewählte Zeichnungen und Aquarelle aus Fossatis Nachlass gezeigt, die nicht nur bewundernswerte Bilder der Hagia Sophia sind, sondern auch Fossatis Arbeit am Baudenkmal sowie seine Konservierungsmethoden anschaulich nachvollziehen lassen. Daneben stehen 'Bilder der Hagia Sophia aus sechs Jahrhunderten' - Veduten, analytische Zeichnungen, exakte Bauaufnahmen, Modelle, Photographien - welche die künstlerische Aneignung des Bauwerks über einen grossen Zeitraum hinweg sichtbar und zugleich die Geschichte seiner wissenschaftlichen Erforschung, die mit Fossati beginnt, transparent machen sollen.
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