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Die Debatte über gender-inklusiven Sprachgebrauch wird in der Wissenschaft wie in der Gesellschaft kontrovers geführt. Dabei werden kognitive Aspekte häufig vernachlässigt; dies gilt in besonderem Ausmaà für das Spanische, wo die Interpretation "generischer" Maskulina und gender-inklusiver Formen der Personenbezeichnung aus psycholinguistischer Perspektive praktisch nicht erforscht ist. Die vorliegende Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um diese Forschungslücke zu schlieÃen und die eher theoretisch und z.T. ideologisch geprägte Debatte auf eine empirische Basis zu stellen. Mithilfe eines innovativen Versuchsaufbaus, der auch nicht-binäre Personenbezeichnungsformen berücksichtigt, untersucht sie, welche Assoziationen "generische" Maskulina sowie alternative, gender-inklusive Formen hervorrufen. Dabei zeigt sich, dass "generische" Maskulina oft mit einem male bias interpretiert werden, das in einigen Fällen durch gender-inklusive Formen reduziert oder beseitigt werden kann. Die Ergebnisse geben auÃerdem Hinweise auf eine Dynamik, die in der Forschung bislang kaum diskutiert wird: Womöglich gehen gerade eine zunehmende Thematisierung und Umsetzung gender-inklusiven Sprachgebrauchs damit einher, dass "generische" Maskulina immer weniger generisch interpretiert werden, gender-inklusive Personenbezeichnungsformen hingegen immer stärker.
Ordnung muss behauptet werden, um sie untersuchen zu können. Dass jedoch keine Ordnung ohne den Verweis auf ihr Komplement zu haben ist, bemerkte schon Foucault im Rahmen seiner Diskurstheorie. In dem Moment, in dem das ordnende Subjekt in Zusammenhang mit der Unruhe des wissenschaftlichen Diskurses gebracht wird, erklärt auch Foucault sich selbst zum Problem. Jenes onto-epistemologische Problem, welchem sich kaum eine noch so methodisch kontrollierte Wissenschaft entziehen kann, lässt die Autorin im Rahmen eines Theoriedialoges nunmehr erneut verhandeln. Darin werden Theoriefiguren aus den Laws of Form George Spencer-Browns und der Polykontexturalitätstheorie Gotthard Günthers aufgegriffen, im Hinblick auf ihren methodologischen Wert diskutiert und im Rahmen einer (onto)logischen Untersuchung der Theoriegenese Foucaults zur Anwendung gebracht. Im Ergebnis wird eine polykontexturale Lesart der Diskurstheorie vorgeschlagen: Ordnung bleibt darin keine bloÃe Behauptung, vielmehr wird sie zur Reflexionsform, innerhalb derer ontologische Ordnungswechsel methodologisch möglich werden.
Essential questions about the skills teachers need for effective classroom practice have raised by researchers such as Shulman, Schön, Altrichter & Posch and Hattie, and discussions still continue. In this context, the anthology combines theoretical studies and practical insights about Reflection from foreign and second language teacher education and professional development. It includes examples of reflective tools, techniques and strategies that can help teachers to (re)think their practices and ensure the quality of their everyday work.
While institutional critique has long been an important part of artistic practice and theoretical debate in the visual arts, it has long escaped attention in the field of music. This open access volume assembles for the first time an array of theoretical approaches and practical examples dealing with New Music's institutions, their critique, and their transformations. For scholars, leaders, and practitioners alike, it offers an important overview of current developments as well as theoretical reflections about New Music and its institutions today. In this way, it provides a major contribution to the debate about the present and future of contemporary music.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts avanciert die Erinnerung zu einem zentralen Gegenstand der deutschsprachigen Lyrik. Das bislang in der Forschung weitgehend marginalisierte Genre der Erinnerungslyrik wird in der vorliegenden Arbeit erstmals systematisch erschlossen. Die Untersuchung ist zum einen auf die lyrische Inszenierung von Erinnerungsakten, -orten und -objekten ausgerichtet. Zum anderen wird diskutiert, inwieweit sich insbesondere in der Geschichts-, Denkmals- und Trauerlyrik erinnerungspoetische Formationen herausbilden. Die künstlerisch anspruchsvollen und zeitreflexiven Erinnerungsgedichte August von Platens und Eduard Mörikes werden in zwei eigenständigen Fallstudien behandelt.
Dieser Open Access-Band dokumentiert die Beiträge des DFG-Symposions 2017 und ist Teil der Reihe der DFG-Symposionsbände. Die Tagung 2017 zum Thema ¿Digitale Literaturwissenschaft¿ behandelte in vier Sektionen die Veränderungen, die das Fach der germanistischen Literaturwissenschaft als ganzes und in einzelnen seiner Arbeitsbereiche erfahren hat, wie auch die des Gegenstands, der Literatur, selbst. Insbesondere in zwei Arbeitsfeldern sind in den letzten Jahren größere Fortschritte erzielt worden. Zum einen im Feld der digitalen Edition und Annotation literarischer Texte, zum anderen im Bereich der Textanalyse, vor allem der Untersuchung von größeren Textsammlungen. Durch diese Erweiterungen des literaturwissenschaftlichen Methodeninventars haben sich auch die Anforderungen an forschungsrelevante Institutionen, wie etwa Archive und Bibliotheken, und die Beziehungen zu ihnen einschneidend verändert.
Business ethics as a discipline has been evolving rapidly, and indeed needs to evolve constantly. This evolution is mandated more urgently than ever before as we plunge headlong, and with increasing velocity, into the era of automation, artificial intelligence and digitization. In a scenario where legal and policy guidelines are scarce or ambiguous, the role of business ethics in guiding academic and industrial research and innovation cannot be understated. Ethical codes and guidelines are needed for educators, scientists, industries, law and policy makers, as well as for the general public engaged with emerging technologies not only to ensure a smooth transition into the autonomous and digital age, but also to ensure that in the process, we do not unknowingly disengage from basic human rights, values and responsibilities. Traditional, time tested and universally accepted principles of (business) ethics, including principles of integrity, responsibility and sustainability must, therefore, not be abandoned, but rather permitted to evolve to address the unique issues that emerging technologies present to humankind. This evolution necessarily entails an evolution also in research methods (including methods that permit multi-disciplinary and multi-stakeholder engagement), entrepreneurship ethics and a multi-cultural understanding of human rights and responsibilities, as relevant to emerging technologies such as autonomous driving. The envisaged volume "e;Evolving Business Ethics: Integrity, Sustainability and Responsible Innovation in the Digital Age"e; accordingly brings together contributions in the field of business ethics from a diversity of perspectives and disciplines.
Mit seiner Theorie der Gerechtigkeit löste John Rawls (1921¿2002) eine Renaissance der normativen politischen Theorie aus, da sie Fragen nach der gerechten Verteilung von Gütern und Chancen wieder als eine zentrale philosophische Aufgabe ernst nahm. Es gilt als eines der einflussreichsten Werke der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und kann nach wie vor als konstruktiver Beitrag zu aktuellen Diskussionen um Verteilungsgerechtigkeit gesehen werden. Mit seinem zweiten Hauptwerk Politischer Liberalismus hat er die Debatte eröffnet, wie wir unter Bedingungen einer pluralistischen Gesellschaft auf vernünftige Weise gemeinsam leben können. Das Werk von Rawls besitzt eine zentrale Bedeutung für die politische Philosophie der Gegenwart und für angrenzende Disziplinen wie Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften oder Theologie. Das Handbuch ist das erste deutschsprachige Nachschlagewerk, welches auf dem aktuellen internationalen Forschungsstand das Gesamtwerk von Rawls in seiner Entwicklung darstellt, zentrale Begriffe erläutert und zudem die wichtigsten Referenzen und Diskussionen vorstellt.
Die klassische Gattung des Versepos von Milton bis Klopstock ist nach dem Ende ihrer letzten Hochphasen im europäischen Raum (je nach Sprachkultur zwischen 1750 und 1850) wenig beachtet, obschon weiterhin eine erstaunliche Breite an Formen und Inhalten zu finden ist. Das Handbuch will den bekannten klassischen und vor allem den modernen, vielsprachigen Bestand von Versepik interdisziplinär und systematisch beschreiben und dabei zugleich Wege für weitergehende Arbeiten weisen. Ein erster Teil des Handbuchs beleuchtet allgemeine literatur- und kulturwissenschaftliche Aspekte. Ein weiterer Teil rekapituliert die ¿klassischen¿ Epochen von der Antike bis ins 17. Jahrhundert. Der dritte Teil widmet sich dezidiert ausführlicher dem bis heute wohl größten offenen Feld, nämlich der Weiterentwicklung der europäischen Versepiken in den wichtigsten Sprachkulturen (v.a. Romania, anglo-amerikanischer, deutschsprachiger, slavischer Raum) seit der vorgeblichen Ablösung der alten Gattung durch die ¿modernere¿ Prosa bzw. Romanliteratur.
African philosophy under the specific conditions of a colonial and postcolonial world is ¿ at least since the 20th century if not even earlier ¿ inherently intercultural. The aim and target of the volume is to reveal, interrogate and analyse the intercultural dimension in African philosophy, and to critically interrogate the project of an intercultural philosophy from an African perspective. This volume is the first publication that explicitly discusses African philosophy as a challenge to the project of intercultural philosophy.
Aufgabe der Angewandten Ethik ist es, in privaten und öffentlichen Problemlagen konkrete Hilfestellung für eine ausgewogene Beurteilung der Situation und das moralisch richtige Verhalten zu geben. Dieses Handbuch lokalisiert die Angewandte Ethik systematisch und interdisziplinär und gibt einen Überblick über die zentralen Bereichsethiken. Zudem erläutert es Begriffe, die für alle Anwendungsfelder relevant sind (z.B. Personalität, Verantwortung, moralische Dilemmata). Der Hauptteil widmet sich ethischen Einzelthemen aus verschiedenen Bereichen: dem Privatleben des Menschen (z.B. Liebe und Freundschaft, Behinderung, Sexualität und Geschlechtlichkeit), dem Sozialleben und der staatlichen Ordnung (z.B. Grund- und Menschenrechte, Strafe und Strafvollzug, Rassismus und Sexismus, Interkulturelles Zusammenleben, Armut und Hunger), der medizinischen Ethik (z.B. Ethik der Pflege, Forschung am Menschen, Gentherapie, Intensivmedizin, Kosmetische Chirurgie und Enhancement) sowie der Umwelt- und Tierethik. Für die 2. Auflage wurde das Handbuch durchgesehen, umfassend aktualisiert und um mehrere Beiträge (u.a. Finanzethik, Philosophische Praxis, Flucht und Migration, Altern, Ethik der Stammzellforschung) sowie ein neues Kapitel über ¿Ethische Fragen der Digitalisierung¿ erweitert.
Fichte ist ¿ trotz fabelhafter Gesamtausgabe ¿ der am meisten interpretationsbedürftige Kopf der nachkantischen Philosophie. Sein Werk bildet für unsere Zeit den interessantesten Teil der sogenannten klassischen deutschen Philosophie von Kant zu Fichte, Schelling und Hegel. Gerd Irrlitz sieht das Rebellierende ¿ und manchmal auch Geblendete ¿ eines großen deutschen Reformdenkers, der national dachte, weil der Absolutismus die Internationalität war, und weil er eine antifeudale Bewegung des Volkes beobachtete, die ihm aufgrund der Schwäche des deutschen Absolutismus und durch die antinapoleonische Bewegung der ¿Freiheitskriege¿ möglich erschien. Die neuzeitliche europäische Philosophie war plötzlich mit dem Ton der Empörung und dem Anspruch des einfachen Volkes konfrontiert. Beides mündete nach dem Erfolg des antinapoleonischen Feldzugs in die Verfassungsbewegung. Dieses Buch behandelt nach einem einführenden Überblick und einer ausführlichen Biographie alle Themenbereiche der Philosophie Fichtes: die Wissenschaftslehre, die Philosophie des Rechts, der Moral und der Religion (die 1799 zur Entlassung an der Jenaer Universität führte), die Sozialreform, die beiden frühen Schriften zur Französischen Revolution und die nationale Thematik in den ¿Reden an die deutsche Nation¿ (1808).
Die Soziolinguistik fragt nach der Verwobenheit von Sprache und Gesellschaft und den zahlreichen damit zusammenhangenden Aspekten. Der Band bietet fur den deutschsprachigen Raum die erste systematische Einfuhrung in die aktuellen Theorien, Begriffe und Methoden. Eingangs stehen die theoretischen Grundlagen sowie die Geschichte der Soziolinguistik im Fokus. Die Hauptteile behandeln mit der Variationslinguistik, der interaktionalen Soziolinguistik sowie der kritischen und metapragmatischen Soziolinguistik die gegenwartigen Hauptstromungen. - Mit Definitionen, Vertiefungen und Beispielstudien.
Der Band widmet sich Praktiken der Zeugenschaft in gerichtlichen und außergerichtlichen Kontexten. Untersucht werden Episteme, Materialitäten und Medialitäten, die Zeugenschaft und Zeugenwissen generieren und bedingen. Es stellt sich die Frage danach, wie diese hergestellt und beglaubigt, aber auch selegiert und manipuliert werden. Neben menschlichen Zeugnisgebenden gerät ebenso die Zeugenschaft von Bildern und anderen Formen der Repräsentation ins Blickfeld. Die Beiträge nehmen mithin so vielfältige Phänomene in den Blick wie den Auftritt im Gerichtssaal, sogenannte Theatertribunale, das Ad-hoc-Bezeugen mittels digitaler Technologien sowie Archivierungen von Zeitzeugenschaft. Der Sammelband gliedert sich in die vier Sektionen (I) Kollektives Bezeugen und digitale Medien, (II) Aufführen und Bezeugen, (III) Bezeugende Bilder, (IV) Erinnern und Bezeugen.
In diesem Lehrbuch wird die phanomenologische Methode nicht nur theoretisch, sondern auch in ihren aktuellen intra- und interdisziplinaren Anwendungen vorgestellt und diskutiert. Zuruck zu den Sachen selbst, wie sie in der Erfahrung gegeben sind - dies ist das Motto der Phanomenologie im Ausgang von Edmund Husserl. Hierzu mussen wir Selbstverstandliches hinterfragen und samtliche Vorannahmen einklammern. Wie lasst sich ein solcher Einstellungswechsel erreichen, wie gelangt man zu einer vorurteilslosen Beschreibung, wie kann das Allgemeine im Konkreten bestimmt werden und wie lasst sich nach den Bedingungen der Erfahrung zuruckfragen? Dies wird mit phanomenologischen Texten erlautert sowie anhand aktueller Beispiele illustriert und praktisch eingeubt.
Gibt es Gott oder gibt es zumindest plausible Grunde fur den Glauben an Gott? Ist religioser Glaube rational nachvollziehbar oder steht er notwendigerweise im Gegensatz zur Vernunft? Worin unterscheiden sich die religiosen Traditionen der Welt - philosophisch betrachtet? Mit diesen und vielen weiteren Fragen befasst sich die faszinierende Disziplin der Religionsphilosophie. Das Lehrbuch gibt einen Uberblick uber die zentralen religionsphilosophischen Fragestellungen und Theorien. In funf Kapiteln werden die wichtigsten Argumente und Kontroversen der Religionsphilosophie vorgestellt und anhand einschlagiger Positionen und Argumente erlautert. Dabei werden nicht nur theistische und atheistische Ansatze diskutiert, sondern auch nicht-theistische Positionen z.B. aus der klassischen indischen und chinesischen Philosophie. Die Einfuhrung ist auf dem neuesten Forschungsstand und berucksichtigt auch aktuelle Debatten zum Verhaltnis von Religion und Sakularisierung, zur Rolle von Religion in der politischen Offentlichkeit, zur interkulturellen und zur feministischen Religionsphilosophie.
Was hat Liebe mit Recht zu tun? Wozu diente ein Reilenagel? Was ist ein Schnappreitel ? Diese und andere Fragen beantwortet das Deutsche Rechtswörterbuch, das neben juristischen Fachbegriffen auch Wörter der Alltagssprache in rechtlichem Kontext erklärt. Über 1.200 Jahre Wortgeschichte anhand von Belegen aus der gesamten westgermanischen Sprachfamilie.
Rechte Gewalt, die in der Bundesrepublik Anfang der 1990er Jahre Konjunktur hatte und in den letzten Jahren abermals stark angestiegen ist, ist bis heute nur äußerst lückenhaft aufgearbeitet und wird künstlerisch kaum erinnert. Wenn überhaupt, herrschen Täterperspektiven im Rahmen eines rein ¿weißen¿ Erinnerungsrahmens vor, die Stimmen der Opfer bleiben ungehört. Ausgehend von der Beobachtung, dass mit der gesellschaftlichen Missachtung dieser Gewalt eine zweite Traumatisierung stattfindet, fragt der Band nach Formen, Leistungen und Defiziten der dokumentarischen wie fiktionalen Aufarbeitung rechter Gewalt in Literatur, Theater und Film. Die erzählenden Künste werden in den untersuchten Beispielen sowohl auf ihren Beitrag zu dem beobachteten Missstand als auch hinsichtlich ihres Potentials zu dessen Überwindung untersucht.Mit Beiträgen von Svea Bräunert, Anna Brod, Gabriele Fischer, Hans-Joachim Hahn, Matthias N. Lorenz, Jonas Meurer, Dan Thy Nguyen, Corinna Schlicht, Sebastian Schweer, Tanja Thomas, Fabian Virchow, Johanna Vollmeyer und Stefan Winterstein.
Während der Zeit der Weimarer Republik entsteht ein breites Spektrum an Verbrechensdarstellungen und Reflexionen über Kriminalität, das erst zum Teil bzw. in Einzelstudien erforscht ist. Zudem stehen vor allem ausgewählte kanonische kriminalliterarische Texte und Filme im Zentrum des Interesses. Ziel des geplanten Bandes ist es, gerade die Vielfalt und Bandbreite an Darstellungsformen und diskursiven Verhandlungen von Kriminalität zwischen 1918 und 1933 zu diskutieren und dabei literatur-, medien-, diskurs- und wissensgeschichtliche Perspektiven miteinander zu verbinden.
Keine Denkungsart kann es in Sachen Wandlungsfähigkeit mit dem Liberalismus aufnehmen. Ohne diese Eigenschaft hätte der Liberalismus kaum über Jahrhunderte hinweg einflussreich bleiben können. Zugleich ergeben sich aus dieser Wandelbarkeit zwei wichtige Implikationen für ein tieferes Verständnis des Liberalismus. Erstens erschwert sie die Herausarbeitung dessen, was am Liberalismus eigentlich zentral ist. Welche Prinzipien und Werte sind partout nicht verhandelbar? Zweitens legt seine Wandelbarkeit nahe, ihn in Krisenzeiten ¿ wie heute und nicht zum ersten Mal ¿nicht voreilig abzuschreiben. Welche Art des Wandels aber müsste der Liberalismus durchlaufen, um die gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit zu meistern?Diese beiden Fragen fungieren als Ankerpunkte des Handbuches: Einerseits will es zum Kern des Liberalismus vordringen, indem es Prinzipien und Werte des Liberalismus auslotet, und andererseits dessen Stellung bezüglich aktueller Herausforderungen beleuchten. Auf dem Weg dorthin werden klassische Vertreterinnen und Vertreter sowie wichtige historische Ereignisse vorgestellt, in denen der Liberalismus eine wichtige Rolle gespielt hat, Konkurrenten und Varianten des Liberalismus besprochen sowie ¿über den Westen hinaus¿ geschaut.
Die Umbrüche in der arabischen Welt seit Beginn des Arabischen Frühlings verlangen Veränderungen in der arabistischen Forschung und Lehre. Diese Einführung plädiert für eine Öffnung des Faches für kultur- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen und konzentriert sich auf Moderne und Gegenwart (19.¿21. Jh.). Der Band stellt die wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen vor: Literatur, Theater, Kunst, Musik und Film. Der Analyse dieser Kunstformen als soziale und kulturelle Praxis ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Ein weiterer Teil beschreibt verschiedene Konzepte wie Geschlecht, postkoloniale Identität und Raum. Zudem vermittelt der Band interdisziplinäre Methoden, wie Interviewführung, Feldforschung und betont die Problematisierung der eigenen wissenschaftlichen (Macht-)Position für die Forschungs- und Lehrpraxis einer zeitgemäßen Arabistik.
Im Anschluss an Adorno, Bachtin und Greimas¿ Strukturale Semiotik analysiert Zima die Einwirkung sozialer Entwicklungen und Konfliktlinien auf literarische (und theoretische) Diskurse. Dabei geht es ebenso um Gattungsentwicklungen wie um semantische und syntaktische Strukturen einzelner Texte. Stets wird versucht, Gesellschaft und Literatur über die Sprache miteinander zu vermitteln. Der Band bietet vertiefte Analysen zu Proust, Musil und Kafka. Die Neuauflage enthält neue Kapitel zu den Begriffen der soziolinguistischen Situation, des Soziolekts sowie der Intertextualität und dehnt die Textsoziologie auf die Institutionalisierung literarischer Sprachen aus.¿
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