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Melanie Erckrath befasst sich mit der Implementierung eines Assessment-Center-Verfahrens zur Auswahl von Schulleiterinnen und Schulleitern am Beispiel des Eignungsfeststellungsverfahrens in Nordrhein-Westfalen. Mithilfe der neo-institutionalistischen Organisationstheorie werden Rationalitätsvorstellungen, die mit diesem Personalauswahlinstrument in Verbindung stehen, hinterfragt und sekundäranalytisch mit Daten einer Evaluationsstudie bearbeitet. Es werden Analysen zur Güte des Assessment-Centers, zur Chancengleichheit der Teilnehmenden, der Institutionalisierung des Verfahrens und zur strukturellen Angleichung von Qualifizierungswegen im Zeitverlauf durchgeführt.
Klaudia Köhn untersucht, welche Rolle die Tschechische Republik im Irak-Konflikt 2003 spielte und erläutert, was das svejk'sche Rätsel ist: Wenn einerseits eine ABC-Waffen-Abwehreinheit in Kuwait, Überflugrechte für US-amerikanische B-52-Bomber und ein Feldlazarett im Südirak bewilligt wurden, andererseits das tschechische Militär aber offiziell keine Truppen für die Kampfhandlungen bereitstellte. Die Autorin zeigt auf, mit welcher eindeutigen Uneindeutigkeit sich die tschechische Außenpolitik darstellt. Welche Erklärungen gibt es für die taktisch kluge Sicherheits-Strategie eines kleinen mittelosteuropäischen Landes, um weder die EU noch die USA zu brüskieren? Eine svejk'sche Außenpolitik.
Die Digitalisierung der Kriegsführung fordert klassische und etablierte Sicherheitsvorkehrungen in einem bislang nicht bekannten Maße heraus: Das reicht von der zunehmenden Verschmelzung militärischer und ziviler Räume über ihre hohe Wirkasymmetrie bis hin zum Problem der Attribution. Dabei ist das Phänomen des Cyberwar nicht unumstritten. Ist er - so eine zentrale Frage dieses Bandes - mit konventionellen Vorstellungen von Gewalt, Krieg und Kriegsführung kompatibel? Die Autorinnen und Autoren reflektieren den Begriff des Cyberwar und seine Implikationen aus technologischer, friedenspolitischer, völkerrechtlicher, rüstungspolitischer und theologischer Perspektive.
Leben muss als Ergebnis der Evolution aufgefasst werden und menschliches Leben als die Entstehung der Art Sapiens aus der Gattung des Homo aus der Familie der Menschenaffen. Wird die Entstehung menschlichen Lebens als evolutionäre Tatsache mit der Vorstellung sozialen Lebens gekoppelt, werden wir auf die konstruktive Hervorbringung der menschlichen Lebensformen verwiesen, deren integraler Bestandteil gesellschaflichte Teilhabe ist. Teilhabe ist einerseits an die Phylogenese der Art Sapiens rückgebunden, muss andererseits aber von jedem Menschen in der Ontogenese neu erworben und praktiziert werden, wobei er auf Umwelt angewiesen ist. Teilhabe im Alter ist eine eigene Spezifikation der Bedingungen dieses Prozesses und lässt sich anhand einer Vielzahl von empirischen Befunden darstellen.
Mit zunehmender Vielfalt im Klassenzimmer gewinnt die pädagogische Professionalisierung von angehenden Lehrkräften im Bereich Diversität und Intersektionalität an Bedeutung. Bettina Bello nimmt die bildungspolitische Debatte zur normativen Forderung nach mehr Lehrkräften mit Migrationshintergrund an Schulen zum Ausgangspunkt ihrer Untersuchung. Interkulturelle Kompetenzen von Lehrenden mit und ohne migrationsbezogene Erfahrungen könnten bei der Bewältigung von pädagogisch-didaktischen Aufgaben bei Herausforderungen an Schulen eine besondere Rolle spielen. Die Autorin befragt Lehramtsstudierende zu ihrer Migrationsgeschichte und untersucht, inwiefern die Studierenden über die universitäre Ausbildung in die Lage versetzt werden, sich entsprechende diversitätsbezogene Kompetenzen anzueignen.
Die Studie von Jasmin Kulterer über die Entwicklung und den Stellenwert des (ehemaligen) Musiksenders MTV folgt den Prinzipien integrativer Kommunikationsforschung. Im Hinblick auf das Aufkommen alternativer Wege der Musik(video)distribution und -nutzung wird gezeigt, wie sich MTV gewandelt hat, wie er sich heute positioniert und welchen Stellenwert er im Kontext jugendkultureller Interessensfelder einnimmt. Die Autorin liefert empirische Daten aus Fragebögen, Gruppendiskussionen und Einzelinterviews, die in Österreich und den USA gesammelt wurden. Neben ausführlichen Fallbeispielen, die tiefe Einblicke in die Lebenswelt, in individuelle Medienrepertoires und in das von subjektiven Bedürfnissen geprägte Medienhandeln von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten, wird eine Typologie von Nutzern und Nutzerinnen vorgestellt.
Andreas Corcaci zielt darauf ab, Compliance in der Europäischen Union theoretisch und empirisch zu vereinheitlichen. Dazu integriert er grundlegende Erklärungsmuster in einer mengentheoretischen Konzeptstruktur und wendet diese anhand einer Meta-Studie qualitativer Fallstudien mit Qualitative Comparative Analysis (QCA) an. Dem liegt die Erwartung zugrunde, dass nur eine Kombination von willens- und fähigkeitsbezogenen Bedingungen korrekte Compliance erklären kann. Der Autor zeigt, wie die Verbindung logisch formalisierter Konzepte und empirischer Analyse zu einem umfassenderen Verständnis sozialer Phänomene beiträgt.
Digitalisierungsprozesse führen zu Veränderungen in allen gesellschaftlichen Teilbereichen. Dies gilt auch für Interessenorganisationen als zentralen Akteuren der politischen Kommunikation auf der Mesoebene. Paula Nitschke untersucht deshalb, wie sich Onlinekommunikation im Binnengefüge von Interessenorganisationen institutionalisiert. Dieser Zugriff hat den Vorteil, dass Onlinekommunikation nicht bloß als Werkzeug in der Toolbox politischer PR erscheint. Es wird stattdessen gezeigt, wie Onlinekommunikation zum dauerhaften Bestandteil der Strukturen von Interessenorganisationen wird. Die Autorin verbindet Forschung unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen zu einer theoretischen Konzeption, die in zwei Fallstudien mit teilnehmender Beobachtung empirisch erprobt wird.
Bilder sind Bestandteil von Kampagnen, Ausstellungen, Zeitungen, Artikeln, Posts, Werbung und Plakaten - sie sind aus der medialen Kommunikation nicht wegzudenken. All diese Bilder werden von einer Vielzahl an Personen an unterschiedlichen Orten betrachtet. Sehen all diese Personen das Gleiche, was empfinden sie beim Betrachten eines Bildes, was denken sie? Um diese Fragen zu beantworten, bündelt Reik Benjamin Stiebeling im Picture Interpretation Model aktuelle theoretische Ansätze und verdichtet diese zu einem Modell der individuellen Rezeption von Bildern. Mithilfe dieses Modells analysiert der Autor die empirisch gewonnenen Interpretationen von sechs Fotografien und arbeitet deren Struktur und Entstehung heraus.
Der vorliegende Band analysiert individuelle Vereinbarkeitsstrategien und das Zeitbudget von Teilnehmenden wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote. Im Fokus der Studie stehen einerseits vereinbarkeitsfördernde und -hinderliche Aspekte einer Weiterbildungsteilnahme mit dem Berufs- und Privatleben. Andererseits wird die individuelle Lernzeitverausgabung für die Weiterbildung mit Fokus auf dem Selbststudium der Teilnehmenden untersucht. Aus diesen Befunden werden Ableitungen hinsichtlich zeitlicher Optimierungsbedarfe des hochschulischen Weiterbildungsangebotes vorgenommen.
Die Texte des Bandes untersuchen aus kulturwissenschaftlicher Perspektive das Phänomen "Augenblick" und entfalten seine zeitsoziolgische wie auch ästhetische und kunsttheoretische Bedeutungsvielfalt.Der InhaltTeil A: Panorama: Augenblicke. Wegmarken im Fluss der Zeit. Einige Denkanstöße.Teil B: Klassische und moderne Traditionen: Augenblicke als gestaltete Zeit. Grundsätzliches und Geschichtliches.- Einladung Gottes. Der Augenblick in Bibel und Theologie.- Augenblick mal! Zeit- und kultursoziologische Aspekte der Begegnung.Teil C: Sondierungen im sozialen Raum: Bedeutungsvielfalt von Augenblicken. Soziale Situationen - Konversionen - individuelle Ereignisse.- Wille und Vorstellung: kairos und Geschichte. Machiavelli und die Kunst des Scheiterns.- Ausnahmezustände. Carl Schmitts Theorie des Politischen.Teil D: Literarische und künstlerische Verarbeitungen: Modelle des Augenblicks als ästhetische Epiphanie in der Erzählprosa des frühen 20. Jahrhunderts.- Ein Augenblick im Museum. Wahrnehmungen und Erinnerungsprozesse anlässlich von Besuchen kulturhistorischer Museen.- Vom Geschick, das sich entzieht. Augenblicke in der Lyrik.Die ZielgruppeStudierende und Lehrende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Politikwissenschaft und KulturwissenschaftDie AutorenDr. Alfred Bellebaum ist Professor für Soziologie (em.) an der Universität Koblenz-Landau und Honorarprofessor an der Universität Bonn.Dr. Dr. Robert Hettlage ist Professor für Soziologie (em.) an der Universität Regensburg.
Karl-Hermann Rechberg untersucht erstmals im Rahmen einer empirischen Rekonstruktion von Orientierungen bei Schülerinnen und Schülern am ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg das Lernen an sogenannten "Täterorten". Das Nürnberger Gelände zeichnet sich insbesondere durch eine starke Selbstinszenierung der Täter aus. Der Autor beschreibt sowohl das Lernpotenzial pädagogisch geführter Rundgänge über solche Orte, als auch die Risiken von Annäherungsprozessen gegenüber den Tätern. Deutlich werden die Herausforderungen für den Erziehungsauftrag von Schule und Gedenkstättenpädagogik.
Hochschulen sind im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung gefordert, sich für neue, beruflich erfahrene und familiär eingebundene Zielgruppen zu öffnen. Durch die Anerkennung und Anrechnung von außerhochschulischen Vorleistungen soll die Durchlässigkeit für beruflich Qualifizierte verbessert werden. Die Implementierung von Anrechnungsmöglichkeiten verläuft jedoch langsamer als erwartet. Christoph Damm diskutiert Anerkennung und Anrechnung nicht als technisches oder administratives Problem, sondern als soziale Praxis vor dem Hintergrund der Theorie sozialer Welten. Der Autor rekonstruiert empirisch anhand einer detaillierten Auswertung von Interviews mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ebenen der Hochschulen Handlungsmuster des Umgangs mit Anerkennung und Anrechnung und zeigt Strukturen und Grenzen der wissenschaftlichen Weiterbildung auf.
Das Konzept des gerechten Friedens wird breit diskutiert. Reflexionen erfolgen vor allem im Hinblick auf drei friedensethische Kategorien: Recht, Gerechtigkeit und Gewalt. Vernachlässigt werden dagegen häufig Fragen von Herrschaft und Herrschaftsverhältnissen. Diesbezüglich ist der gerechte Frieden jedoch in doppelter Weise herausgefordert: Zum einen stellen sich Fragen zur Herrschaft jenseits des Staates. Globalisierung und Global Governance erfordern ein vertieftes Nachdenken über neue weltpolitische Strukturen. Zum anderen ist der gerechte Frieden mit Konstellationen jenseits von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und der Frage des Umgangs mit autoritären Regimen konfrontiert. Bei beiden friedensethischen Herausforderungen kommt der Zivilgesellschaft eine Schlüsselposition zu. Damit gerät zugleich die Rolle transnationaler religiöser Akteure und der Beitrag der Kirchen als Akteurinnen der Zivilgesellschaft in den Blick.
In seiner empirisch fundierten Studie untersucht Stefan E. Hößl Zusammenhänge zwischen Antisemitismus und Religiösem bei Jugendlichen, die sich als Musliminnen und Muslime definieren. Der Autor lässt eine rekonstruktive Analysehaltung zum Tragen kommen und fragt dabei, inwiefern Religiöses - fernab einer bloßen religiösen Selbstverortung der Jugendlichen - in ihrem Denken und Wahrnehmen einen Niederschlag findet. Auf der Basis der Auswertung qualitativ-narrativer und Leitfaden-Interviews arbeitet er zwei kontrastierende Konstellationen heraus. Aus seinen Ergebnissen leitet der Autor Reflexionen für die antisemitismuskritische Bildungsarbeit ab.
Der Zugang zu Hochschulbildung stellt sich für Personen mit Fluchterfahrung als äußerst begrenzt dar. Im hochschulpolitischen Diskurs, wie auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung, werden die spezifischen Problemlagen Fluchterfahrener bisher kaum wahrgenommen. Betroffene müssen strukturelle Herausforderungen biographisch bearbeiten und bewältigen, wenn sie die Ambivalenzen von Flüchtlings- und Studierendenstatus überwinden wollen. Mit der Analyse narrativer Interviews verweist Sonja Klaus auf die strukturellen Problemlagen von Hochschulen, Studienoptionen für eine bisher unbeachtete Gruppierung nicht-traditioneller Studierender zu ermöglichen.
Ursula Stark Urrestarazu untersucht am Beispiel von historischen Friedenskongressen (1648 - 1815 - 1919), wie sich internationale Ordnung in der Praxis internationaler Beziehungen konstituiert bzw. transformiert. Unter Anwendung vergleichender ethnographischer Methoden entwirft die Autorin ein praxisbasiertes Modell von Identität, das den konstitutiven Zusammenhang von Ordnung und Identität in den Mittelpunkt rückt.
Indem er eine Soziologie der Solidarität entwickelte, die als ernsthafte Alternative zum durkheimschen Programm betrachtet wurde, nimmt Gaston Richard einen besonderen Platz im Pantheon der Gründerväter der Soziologie in Frankreich ein. Das vorliegende Buch bietet ein detailliertes Panorama dieser historischen Rechtssoziologie an, die Richard auf Grundlage eines relationalen, aus der Moral gewonnenen Ansatzes entwickelte. Richards Instrumentarium, das eine starke Nähe zum deutschen Formalismus aufzeigt, diente einer soziologischen Erkenntnis, die eine praktische Lösung gesellschaftlicher Probleme, insbesondere auf europäischen und internationalen Ebenen, zum Ziel hatte.Nach dem Ersten Weltkrieg radikalisierte Richard sein Programm. Die zunehmende Ambivalenz, die er gegenüber der deutschsprachigen Soziologie wegen seiner Auffassung des Staates und des Völkerrechts dann zeigte, deutete auf einen identitären, insbesondere im Rahmen seines Engagements für die protestantische Stiftung La Cause sichtbaren Nationalismus, den Richard vergeblich mit seiner Soziologie der Solidarität zu verbinden versuchte, um die französische Soziologie neu zu definieren. Der Band schließt mit Richards bibliographischem Werk, einer Liste seiner akademischen Lehrveranstaltungen und einem Unikat zum italienischen Faschismus ab.Der InhaltEinleitung . Die Willenstheorie und die Soziologie als ethische Soziologie . Kritik des Organizismus . Kritik des Positivismus . Gaston Richards Wirtschaftssoziologie . Von der Berufsmoral zur staatsbürgerlichen Moral - oder die deutsche Frage . La Cause . Rück- und Ausblick . Anhang A: Le fascisme et l'anti-fascisme . Anhang B: Werk von Gaston Richard . Anhang C: Lehrveranstaltungen von Gaston Richard.Die AutorenDr. Christian Papilloud ist Professor für Soziologie an der Universität Halle-Wittenberg.Dr. Cécile Rol lehrt am Institut für Soziologie der Universität Halle-Wittenberg.
Martin Auferbauer untersucht das Angebot der Jugendinformationsarbeit und begründet diesen Teilbereich der Jugendarbeit aus soziologischer und pädagogischer Perspektive. Gleichwohl sie institutionell in Europa gut ausgebaut ist, gibt es für die Jugendinformation bislang kaum Beschreibungen des Handlungsfelds und keine empirisch abgesicherte Festlegung ihrer Ausrichtung. Neben einem Vorschlag zur Differenzierung der bestehenden Angebote leitet der Autor Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Jugendinformationsarbeit in verschiedenen Kontexten ab.¿
Senol Yagdi analysiert den Bildungsaufstieg von türkischstämmigen Studierenden der zweiten Generation in Österreich anhand leitfadengestützter Interviews. Aus einer bildungssoziologischen Perspektive werden die unterschiedlichen Einflussfaktoren, Ressourcen, Herausforderungen und Probleme der Zielgruppe auf ihrem Bildungsweg erforscht, um die Gelingensbedingungen für den Bildungsaufstieg und ihre damit verbundenen Handlungsstrategien zu ergründen. Der Autor verweist auf die Relevanz eines migrationsspezifischen kulturellen Kapitals als Möglichkeit der Habitustransformation im Rahmen einer intergenerationellen Transmission von Bildungsaufträgen.
Am Beispiel deutscher Universitätsverwaltungen geht Michael Borggräfe der Frage nach, wie sich Organisationen auf der Basis ihrer Organigramme analysieren lassen. Der Autor entwickelt ein systematisches, regelgeleitetes und replizierbares Verfahren zur Analyse von Organigrammen, das sich sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung stützt. Dieser innovative Ansatz einer systematischen Organigrammanalyse liefert neue Einblicke in Veränderungen des Managements und der Administration deutscher Hochschulen. Das entwickelte Verfahren selbst bietet sowohl der Hochschul- als auch der Organisationsforschung potenzielle Anwendungsmöglichkeiten in weiteren organisationalen, nationalen und internationalen Kontexten und ist anschlussfähig für andere methodische Zugänge.
Ist die Größe des Niedriglohnsektors ein Ergebnis staatlicher Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsmarktregulierung? Und welche Bedeutung hat der Wohlfahrtsstaat für die Verbreitung von Niedriglohnjobs? Durch Verbindung politökonomischer und wohlfahrtsstaatlicher Perspektiven entwickelt Valeska Gerstung eine ideen- und institutionenbezogene Erklärung für die heterogene Verbreitung von Niedriglohnbeschäftigung in entwickelten Volkswirtschaften. Der Einfluss des Staates auf Niedriglöhne wird mechanismenorientiert dargestellt. Zwischenstaatliche Variation in der Art und Intensität staatlicher Eingriffe in den Arbeitsmarkt wird durch Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Wohlfahrtsstaatstypen erklärt. Die Autorin zeigt empirisch, dass Niedriglohnbeschäftigung wesentlich durch (wohlfahrts-)staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt geprägt wird.
Dieser Sammelband diskutiert den Stand der Grundschulforschung zu Fragen von Diversität und sozialer Ungleichheit sowie grundlegende grundschulpädagogische und fachdidaktische Ansätze und Forschungsperspektiven. Die Beiträge des Bandes sind im Rahmen der 27. Jahrestagung der DGfE-Kommission Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe entstanden. Sie thematisieren die Diskurse um Diversität und soziale Ungleichheit entlang erziehungs- und sozialwissenschaftlicher sowie unterrichtsbezogener Theoriebildung. Empirische Befunde sowie ihre Verwobenheit mit der grundschulischen Praxis selbst werden dargestellt und diskutiert.
In diesem Buch untersucht Christian Helmchen, ob sich Stereotype Threat - konzeptualisiert durch Stigma Consciousness, Ingroup Identification und Domain Identification - negativ auf Schulleistungen der Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch auswirkt. Die Domäne Englisch steht aufgrund der besonderen Bedeutung von Sprache für die Identität von Schülern mit Migrationshintergrund und der mit ihrer Mehrsprachigkeit einhergehenden besonderen sprachlichen Kompetenz im Fokus der Untersuchung. Die Ergebnisse zeigen, dass Stereotype Threat einen negativen Einfluss auf Schulleistung hat, vor allem in der Domäne Englisch. Zugleich wird deutlich, dass die Prädiktoren auch aufeinander wirken und Effekte auf Leistung mediiert werden.
Christian Besch untersucht am Beispiel der musikalischen Bildung in koreanischen Schulen, wie kulturelle Identität im Sinne sozialer Identität entstehen kann. Identitätsbildung ist ein Prozess, der sich über die ganze Lebensspanne erstreckt. Dabei werden Entwicklungsaufgaben gelöst und es wird aktiv daran gearbeitet, eine eigene Identität aufzubauen. Im Rahmen des qualitativen Forschungsparadigmas unter Verwendung der heterogenen Kooperation entwickelt der Autor eine kubistische Untersuchungsmethode, um die Lebensspanne in verschiedenen Facetten und Perspektiven individueller und kollektiver gesellschaftlicher Akteure aufzeichnen zu können. Dadurch ergibt sich eine Kategorisierung der kulturellen Identität, die er unter anderem in den Begriff der Cultural-Working-Identity fasst.¿
Dirk Baehr untersucht anhand der in sieben Gerichtsverfahren gesammelten und ausgewerteten empirischen Daten die Radikalisierungsursachen von neun dschihadistischen Straftätern. Bei den Angeklagten handelt es sich um Extremisten, die entweder wegen der Werbung und Unterstützung von terroristischen Vereinigungen oder wegen der Mitgliedschaft in terroristischen Vereinigungen in Deutschland zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. Um die Radikalisierungsprozesse von Dschihadisten exemplarisch darzulegen, werden die Radikalisierungsverläufe von zwei Straftätern in Einzelfallanalysen rekonstruiert und die wichtigsten Radikalisierungsfaktoren aufgezeigt.
Ursula Alexandra Ohliger untersucht Kennzeichen und den Wandel der Politikberichterstattung im deutschen Boulevardjournalismus seit den 1950er Jahren. Dabei widmet sich die Autorin der Frage, inwiefern sich die gesellschaftlichen Transformationsprozesse innerhalb des Mediensystems, der politischen Öffentlichkeit und des politischen Systems im Wandel der Politikberichterstattung im Boulevardjournalismus widerspiegeln. Eine qualitative und eine quantitative Inhaltsanalyse der Politikberichterstattung in deutschen Boulevard- und Informationsmedien bilden dabei die Grundlage der Studie. Die Befunde legen nahe, dass sich die Berichterstattung im Boulevardjournalismus teilweise zu einer alternativen Institution medialer Politikvermittlung entwickelt hat.
Nazim Diehl untersucht das Image von Versicherungsunternehmen und Versuche der Branche, darauf Einfluss zu nehmen. Ereignisse wie die Riester-Renten-Debatte und die Finanzkrise 2008 haben ihren Teil dazu beigetragen, dass das Bild von Versicherern in der Öffentlichkeit mit Makeln behaftet ist. Mithilfe eines eigens entwickelten Imageanalyse-Modells betrachtet der Autor die Entstehung von (Versicherer-)Images im Wirkungsverhältnis von Organisation, Diskurs und Image und legt auf diese Weise die Ursachen für das derzeitige schlechte Branchenimage offen. Im Abgleich mit Versicherer-Werbung zeigt er, wie Versicherer auf Vorbehalte der Rezipientinnen und Rezipienten reagieren und ob diese dazu geeignet ist, im Image-Aushandlungsprozess neues Vertrauen in die Branche aufzubauen.¿
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