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Wo Kirche und Zivilgesellschaft miteinander kooperieren, verändert sich die Kirche auf organisationaler, institutioneller, interaktionaler und inszenatorischer Ebene. Diese Veränderungen werden im Gespräch mit den Gesellschaftstheorien von Zygmunt Bauman und Ulrich Beck, aktuellen Konzeptionen zur Zivilgesellschaft und der Kirchentheorie dargestellt, eingeordnet und analysiert. Gleichzeitig können auch Sozialräume verändert werden, wenn sich Kirche und andere zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam auf ihre Nachbarschaft zubewegen. Das zeigt sich eindrucksvoll an der Gemeinwesendiakonie und den Fresh Expressions of Church. Sie werden unter den zuvor erarbeiteten Gesichtspunkten als herausragende Beispiele einer zivilgesellschaftlich orientierten Kirche untersucht.
Bereits im Jahre 1534 reiste ein äthiopischer Mönch nach Wittenberg, um dort Kontakt mit Martin Luther und Philipp Melanchthon aufzunehmen. Der daraus resultierte theologische Dialog markierte den Anfang einer Verflechtungsgeschichte von äthiopisch-orthodoxem Christentum und europäischem Protestantismus. Das vorliegende Werk erschließt erstmals die Geschichte der vielfältigen Wechselwirkungen von diesen bislang getrennt untersuchten Christentums-Varianten im Zeitraum vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert und leistet dadurch einen grundlegenden Beitrag zur Geschichte des globalen Christentums. Methodisch knüpft die Arbeit hierbei an den Ansatz der histoire croisée an und macht ihn für eine transkonfessionelle Kirchengeschichtsschreibung fruchtbar.Somit bietet das Buch einen neuen Blick sowohl auf die afrikanische als auch auf die europäische Kirchengeschichte der Neuzeit und zeigt beispielhaft, auf welche Weise konfessionell und kulturell divergente Varianten des Christentums kontinentübergreifend miteinander verknüpft waren.
Erstmals untersucht eine Studie den Ursprung der sudetendeutschen Wiedergutmachungsforderungen gegenüber Prag. Dabei zeigt sich, dass diese Forderungen nicht erst im Zusammenhang mit der Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Vielmehr beruhen sie auf einer diskursiven Praxis, die ihren Anfang bereits in der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit genommen hat, als unter dem Wiedergutmachungsbegriff der Ruf nach Kompensation für Schäden am sudetendeutschen »Besitzstand« zusammengefasst wurde. Auf breiter Quellenbasis analysiert die Autorin die Entwicklung der »Wiedergutmachung« zu einem zentralen sudetendeutschen Schlagwort nach 1919 und fragt nach der Rolle, die der Wiedergutmachungsbegriff bei der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938/39 spielte. Die mit dem Begriff verbundene Erwartungshaltung auf Entschädigung des beschädigten sudetendeutschen »Nationalbesitzstandes« sollte allerdings im »Dritten Reich« nicht erfüllt werden.
Seit den Ausschreitungen anlässlich der Anti-G20 Proteste im Juli 2017 erfährt die radikale Linke eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit. Im Zuge dessen werden grundsätzliche Fragen nach Hintergründen, Akteuren und Netzwerken linker Militanz aufgeworfen: Wer sind »die Autonomen«? Was ist »die Antifa«? Fragezeichen überwiegen meist die Gewissheiten. Dabei ist die radikale Linke in ihren unterschiedlichsten, vielfach konkurrierenden Formen und Konjunkturen seit den Ursprüngen der liberalen Demokratie Akteur der politischen Auseinandersetzungen. Sicherheits- und ordnungspolitische wie auch affirmativ-sympathisierende Kurzschlüsse vermeidend, will der vorliegende Sammelband mithilfe historischer Längsschnitte, Länder- und Fallstudien sowie schlaglichtartigen Annäherungen an Gegenwartsphänomene Orientierungen schaffen. Das leitende Grundmotiv des Bandes ist der Wunsch nach Versachlichung und Differenzierung.
Der von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow am 8. Dezember 1987 unterzeichnete »Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty«, kurz INF-Vertrag, stellte einen Meilenstein der nuklearen Abrüstungsverhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion dar. Im Jahr 2019 wurde er von Russland und den USA gekündigt. Der englischsprachige Band untersucht die Vorgeschichte des Abkommens, dessen Implementierung und Folgen sowohl in den beiden Supermächten als auch in den mit ihnen verbündeten Staaten. Er ist damit die erste umfassende Darstellung eines der wichtigsten Abrüstungsabkommen der jüngsten Zeit.
Der Mensch in Zeiten des digitalen Wandels
The culture of burial and mourning is presently in a state of flux. The idea of using the cremated remains of loved ones to form jewelry no longer belongs to the realm of science fiction but has become a fact of modern life. Today, many countries are open to allowing the ashes of the dead to be turned into ornamental objects. Technically, this produces remembrance artifacts representing the dead. The new aspect is that the mortal remains continue to exist after death in the form of such an artifact, for which previous burial culture has no precedent.How do such "ash diamonds" figure into the mourning process? How do relatives deal with this phenomenon? What is the role of esthetics? How does the social environment react to this "metamorphosis"? And does this represent the renewal of the idea of relics? This book is based on interviews held with persons who decided to go this route of remembering their deceased loved ones. The authors also visited the production facilities of these precious stones, talked with experts about the process, and attended the delivery rituals. In addition to practical, theological, and sociological assessments, the volume includes case studies that provide a forum for those concerned to voice their opinions.
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