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Seit den 1990er Jahren ist Medienkonvergenz ein Thema, das vielfach auf verschiedenen Ebenen diskutiert wird. Doch zumeist wird dabei die technische oder Unternehmenskonvergenz in den Blick genommen. Diese Untersuchung widmet sich der Nutzungsperspektive und fragt nach der Bedeutung von Medienkonvergenz fur das (Inter-)Agieren und die Konstitution von Subjektivitat der Mediennutzenden in ihrem Alltag. Dazu wurden qualitative Interviews mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu ihren Musikfernseh- und Internetgewohnheiten durchgefuhrt, um ihre medienkonvergenten Interaktionen im Bereich Musik, Medien und Stars zu analysieren und letztlich auf die Bedeutung dieser Interaktionen fur die Subjektbildung schlieen zu konnen.
Heike Walk greift drei aktuelle Themen der politikwissenschaftlichen Forschung auf: die Partizipations- und Governancedebatte sowie die Klimapolitik. Die Autorin setzt sich mit der demokratietheoretischen Relevanz von Governanceprozessen auseinander und legt die vielfaltigen Beteiligungsformen nichtstaatlicher Akteure auf den verschiedenen Ebenen der Klimapolitik dar. Dabei steht die These im Vordergrund, dass sich ein wirksamer Klimaschutz nicht allein durch eine breite Offentlichkeits- und Informationspolitik durchsetzen lasst, sondern auch der breiten Einbeziehung und des Mitmachens weiter Teile der Bevolkerung bedarf.
Bei dem hier veroffentlichten Text handelt es sich um eine gekurzte Fassung meiner D- sertationsschrift, die im Wintersemester 2006 / 2007 von der Fakultat fur Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universitat Luneburg angenommen wurde. Diese Arbeit ware ohne die Unterstutzung vieler Freundinnen und Freunden sowie Kolleginnen und Kollegen nicht zustande gekommen. Dies gilt zunachst fur Katja Fettelschoss, Holger Meyer und Axel Piesker, die ich schon an meiner ersten Station, der Heinrich-Heine-Universitat Dusseldorf, kennen und schatzen gelernt habe. Sie haben v- sucht, mir die Freuden des rheinschen Lebens naher zu bringen und sind mir dann auch in Luneburg erhalten geblieben. Weiterhin mochte ich Jens Dannenberg, Marie Ehlers, Nadine Sander, Henrike Schultze und Stefanie Seewald erwahnen, die - neben ihrer schweren Aufgabe als Korrekturleserinnen und Korrekturleser des Manuskripts - auch als Freunde immer zur Stelle waren. Schlielich gilt mein Dank Susanne Neubronner, die mir bei der Erstellung der Druckvorlage eine groe Hilfe war. Obwohl sich diese Liste nahezu une- lich fortsetzen liee, will ich es hier bei den genannten Personen bewenden lassen. Erstgutachter meiner Dissertation war Ferdinand Muller-Rommel. Ihm verdanke ich die Einbindung in ein stimulierendes Arbeitsumfeld an der Universitat Luneburg. Er war es, der stets ein kritisches Auge fur die Arbeitsfortschritte der Dissertation hatte. Dabei hielt er mir gerade in den sehr forschungsintensiven Phasen der Arbeit den Rucken von Lehrstu- aufgaben so weit als moglich frei. Hierfur und fur die Finanzierung der Dissertation durch eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter schulde ich ihm groen Dank.
Der Band beschaftigt sich mit der Analyse von (Kinder-)Armuts- und Reichtumsverhaltnissen hinsichtlich demografischer Probleme, dem Verhaltnis zwischen den Generationen, zwischen Eltern und Kinderlosen sowie Familien und dem Sozialstaat. Es wird untersucht, was geschieht, wenn soziale Fragen und Probleme in demografische, generationenspezifische und familienpolitische Konfliktlinien umgedeutet werden. Als ein Ergebnis der Studie ist zu erkennen, dass mittels Rekurrierung auf Demografie, Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Familienausbeutung soziale Ungleichheitsstrukturen innerhalb von Bevolkerungsentwicklungen, Generationenverhaltnissen sowie zwischen und innerhalb von Familien ausgeblendet werden.
Die Studie untersucht die Erscheinungsformen rechtsextremer Dominanz im offentlichen Raum (Angstzonen"e;). Auf der Basis von Feldbeobachtungen und Interviews mit den wichtigsten lokalen Akteuren wird das Auftreten rechter Gesellungen an verschiedenen Orten in vier ostdeutschen Stadten beschrieben. Eine Medienanalyse rekonstruiert zudem die offentliche Wahrnehmung dieser als Angstzonen"e; oder national befreiten Zonen"e; beschriebenen Raume.
In den sieben Jahren, die es gedauert hat, dieses Buch zu schreiben, habe ich bei vielen Ge- genheiten die Kraft verstandigungsorientierter Gesprache erfahren durfen. Es gibt die oft beschworenen Inseln der Diskurse - im akademischen Raum genauso wie auerhalb. Ohne diese Erlebnisse ware es mir sicherlich ungleich schwerer gefallen, diese Arbeit neben einer beruflichen Tatigkeit zu einem Abschluss zu bringen. Sie wurde im Januar 2007 von der Universitat Dortmund als Dissertation angenommen. Ich danke insbesondere den beiden Gutachtern der Arbeit, Prof. Dr. Gunther Rager und Prof. Dr. Horst Pottker, fur die Zeit und Energie und guten Ideen, die sie in unsere Gesprache investiert haben. Sie haben mir auch dabei geholfen, den Argumentationsgang trotz aller Breite auf sein Ziel - ein praxisorientiertes und emanzipatorisches Verstandnis von Journalismus - hin zu orientieren. Prof. Dr. Achim Baum hat an entscheidender Stelle dafur gesorgt, dass ich zumindest einige verweht romantisierende Passagen aus der Arbeit herausgeluftet habe. Prof. Dr. Thomas Meyer wiederum hat fruh meine Lust auf Wissenschaft geweckt und mir den Zugang zu den Werken von Jurgen Habermas geoffnet. Auch ihnen bin ich sehr verbunden. Die bestandigsten Gesprachspartner - nicht blo im Hinblick auf diese Arbeit - waren meine Freunde Dr. Thymian Bussemer und PD Dr. habil. Christian Schicha. Sie haben una- gereifte Ideen wegargumentiert, anderes unterstutzt und wertvolle Anregungen gegeben. Beiden habe ich es auerdem zugemutet, eine fruhe Fassung dieser Arbeit komplett zu lesen.
Anfang 1995 war fur die Deutsche Shell AG die Welt noch in Ordnung: Mit dem Alterna- ven Marketing-Preis wurde ihr sozial-engagiertes Marketing seit 1949"e; (Jury; zit. nach Hesse 1996: 18) gewurdigt. Demnach war die neue Image-Kampagne eine logische Konsequenz: Die Shell AG klagte darin Missstande an, die sie gemeinsam mit der Gesellschaft andern wollte. Die weiteren Ereignisse sind hinlanglich bekannt: Greenpeace- Aktivisten besetzten im April 1995 die Olplattform Brent Spar, um deren geplante und genehmigte Versenkung zu verhindern. Die Shell AG sah sich in den folgenden Monaten einer vehementen Kritik in Presse und Rundfunk ausgesetzt. Nach der Raumung der Plattform durch das Unternehmen wurde der Druck schlielich so gro, dass Shell einlenkte und eine andere Entsorgungsmoglichkeit suchte. Der Konflikt um die Versenkung der Brent Spar zeigt exemplarisch, wie schnell eine Organisation aus dem Sonnenlicht der Glaubwurdigkeit und Legitimation in den Schatten der gesellschaftlichen Anklage geraten kann. Und das Beispiel zeigt auch die ambivalente Rolle des Journalismus. Wahrend die Journalisten vor dem Konflikt noch recht eng mit der Shell AG zusammengearbeitet hatten (vgl. Mantow 1995: 226), lieen sie sich wahrend der Auseinandersetzung die Schlagzeilen von Greenpeace nahezu diktieren. Damit ist bereits das Thema der vorliegenden Arbeit umrissen: Die Intersyst- beziehungen zwischen Journalismus und Public Relations in sozialen Konflikten. Dabei geht es - zumindest primar - nicht um einen Konflikt zwischen Journalismus und Public Relations, sondern um das (grundlegend veranderte) Verhaltnis dieser beiden Systeme zueinander, wenn sich die Offentlichkeitsarbeit in einem Konflikt beispielsweise mit der PR-Abteilung eines anderen Unternehmens befindet.
Die beschreibende Statistik spielt eine wichtige Rolle in der empirischen Sozialforschung. Dieser Band macht mit ihren grundlegenden Konzepten und Mazahlen bekannt. Eines der dargestellten Konzepte ist das der statistischen Beziehung (Assoziation, Korrelation). Gema der Bedeutung dieses Konzepts nimmt die Erlauterung haufig verwendeter - und mit einschlagigen Computerprogrammen berechenbarer - Assoziations- bzw. Korrelationskoeffizienten den groten Raum dieses Skriptums ein. Dabei wird jenen Assoziationsmaen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die im Sinne der proportionalen Fehlerreduktion interpretierbar sind, kurz PRE-Mae (proportional reduction in error measures) genannt. Die Darstellung endet mit einer Einfuhrung in die klassische Analyse multivariater Tabellen, auch Drittvariablenkontrolle oder Elaboration genannt.
Geschlechterdifferenzen in Schulleistungen sind in verschiedenen Landern unterschiedlich gro. Einigen Bildungssystemen gelingt es besser als anderen, diese abzubauen. Um den Grunden fur die Unterschiede oder Gemeinsamkeiten der Leistungen von Schulerinnen und Schulern nachzugehen, werden empirische Forschungen aus Deutschland und England miteinander verglichen. Die deutsche empirische Forschung erhalt wichtige Impulse aus den englischen Forschungszusammenhangen.
Barbara Born untersucht, ob und in welcher Hinsicht Alltagsphantasien als eine besondere Form von Alltagsvorstellungen fachliches Lernen beeinflussen und wie deren explizite Reflexion sinnvoll in fachliches Lernen einzubinden ist. Die Einbeziehung dieser personennahen und fachinhaltsubergreifenden Vorstellungen bei der didaktischen Strukturierung von Unterrichtsprozessen tragt der Tatsache Rechnung, dass Lernprozesse nicht allein durch fachliche Vorstellungen bestimmt werden. Auch solche, die uber die fachliche Ebene hinausgehen, nehmen auf das Unterrichts- und Lerngeschehen Einfluss. Am Beispiel einer Interventionsstudie zur Gentechnik pruft die Autorin, wie die explizite Reflexion und Berucksichtigung impliziter Vorstellungen bzw. Alltagsphantasien fur die fachdidaktische Diskussion fruchtbar gemacht werden kann.
Die Grundidee des Buches besteht darin, strukturelle Dimensionen der Identitatsvorstellungen auf phanomenologische und anthropologische Sachverhalte zu beziehen, d.h. nicht die Frage nach der Identitat zu stellen, sondern diejenigen Themenfelder zu rekonstruieren, die als konstitutiv fur den Identitatsbegriff betrachtet werden mussen. Identitat erscheint in diesem Sinne weniger als ein fest umrissenes Konzept oder Modell, sondern als ein phanomenologisches Prisma, ein problematisierendes Diskursfeld: Denn es sind die Schwierigkeiten des modernen Lebens, die es notwendig erscheinen lassen, auf den Gedanken der Identitat zu rekurrieren.
Seit einigen Jahren ist ein wachsendes Interesse der deutschen Wissenschaft fur Polen a- gemein als Nachbarn und insbesondere fur die deutsch-polnischen Beziehungen in - schichte und Gegenwart zu verzeichnen. In erster Linie waren es die Historiker, die im Rahmen der deutsch-polnischen Schulbuchkommission nicht nur gemeinsame Empf- lungen fur die Schulbucher erarbeiteten, sondern eine rege wissenschaftliche Zusamm- arbeit vorantrieben, die in der Entstehung des Deutschen Historischen Instituts in Warschau im Jahre 1993 und des Zentrums fur Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin 2006 gipfelte. Erfreulicherweise wird die institutionelle Zus- menarbeit von einer Reihe von Partnerschaften der Universitaten und Hochschulen gestarkt. Das Ergebnis sind immer mehr Dissertationen, Magister- und Diplomarbeiten, die sowohl von polnischen als auch von deutschen Studierenden und Doktoranden an deutschen Ho- schulen gefertigt werden, darunter auch eine wachsende Zahl an Dissertation, die im R- men von deutsch-polnischen Graduierten-Kollegs entstehen. Seit drei Jahren vergibt das Generalkonsulat der Republik Polen in Koln den Ford- preis fur die beste Dissertation aus dem Bereich der polnischen Geschichte, Landes- und Volkskunde, Kultur, Literatur und Kunst sowie der deutsch-polnischen Beziehungen in ihrem ganzen Spektrum. Im Jahre 2007 wurde derselbe Forderpreis zum ersten Mal auch vom Generalkonsulat der Republik Polen in Munchen vergeben. Im Rahmen dieses Preises wurde auch die vorliegende Arbeit ausgezeichnet.
Erkenntnis- und Sozialisationstheorie stehen bisher unverbunden nebeneinander. Das Buch leistet einen Beitrag zur Uberwindung der Differenz dieser grundlegend zusammengehorenden Bereiche und zeigt ein Modell fur die weitere Sozialisationsforschung auf.
Das Buch bietet einen kompakten Einstieg in die Grundlagen qualitativer Evaluation und die konkrete Durchfuhrung.
Mit der ersten Beitrittswelle in die EU 2004 schien die Zeit reif fur eine Entwarnung: Wer jetzt noch nicht seine Produktion aus Kostengrunden nach Ostmitteleuropa verlagert hat, wurde es nun nicht mehr tun. Katharina Bluhm zeigt, warum die Dynamik der Verlagerung ungebrochen bleibt. Die Autorin analysiert das faktische Agieren deutscher Unternehmen in Ostmitteleuropa vor dem Hintergrund kapitalismus- und institutionentheoretischer Fragen. Sie untersucht die Genese von Institutionen der politischen Okonomie in Tschechien und Polen, die Integrationsmuster und Kontrollstrategien in den multinationalen Unternehmensnetzwerken sowie die vor Ort praktizierte Arbeitspolitik. Ostmitteleuropa ist kein Experimentierfeld fur arbeitspolitische Deregulierung bzw. Amerikanisierung. Der europaische Standortwettbewerb fuhrt zu konvergierenden arbeitspolitischen Mustern.
Schlagworte wie Lernen lernen"e; lassen sich leicht und schnell aussprechen, sind aber ausgesprochen widerstandig, wenn sie in die tatsachliche Lehr- und Lernpraxis umgesetzt werden sollen"e; (WEINERT 2000a). Das Lernen lernen - Was steht dahinter? Vor dem Hintergrund schneller Veranderungen in der Lebens- und Arbeitswelt und sich verandernder Berufsanforderungen wird vielfach die Verbesserung der Lernfahigkeit und Lernbereitschaft diskutiert (vgl. z. B. KLIEME/ARTELT/STANAT 2001; HUNGERLAND/OVERWIEN 2004a). Aufgrund eines tiefgreifenden - bruchs in der Lebens- und Arbeitswelt wird den Individuen das Antizipieren zukunftiger Lebenslagen und Statuspassagen und der Umgang mit Diskontinui- ten abverlangt (vgl. BUNDESJUGENDKURATORIUM 2001). Die Schule muss in- fern auf diese Lage reagieren, als sie nicht mehr auf Vorrat"e; alle die Inhalte vermitteln kann, die ein Erwachsener in seinem Leben braucht. Vielmehr muss sie die Voraussetzungen schaffen, mit deren Hilfe der Einzelne im weiteren - ben Neues erwerben kann. Das Lernen lernen als Voraussetzung fur das se- standige lebenslange Lernen wird von Franz E. WEINERT als ein besonders wi- tiges Bildungsziel benannt (vgl. WEINERT 2000a; 2000b). Diesem wird auch auf bildungspolitischer Ebene Rechnung getragen - - wohl auf nationaler als auch auf europaischer Ebene sind vielfaltige Aktivitaten eingeleitet worden (vgl. OECD 1996; COMMISSION OF THE EUROPEAN COMMU- NITIES 2000; BLK 2001; BMBF 2001; BLK 2004). All diese Programme folgen dem Grundsatz: Lernen hort nach Schule, Ausbildung oder Studium nicht auf, denn Lernen ist das wesentliche Werkzeug zum Erlangen von Bildung und damit fur die Gestaltung - dividueller Lebens- und Arbeitschancen"e; (BMBF 2005).
Silke Kinzig analysiert die Ursachen fur die fortdauernde Unterreprasentation von Frauen auf allen Ebenen des Regierungssystems auf der Basis eines Landervergleichs zwischen Deutschland und den USA. Dabei wird deutlich, dass die Ursachen von Land zu Land unterschiedlich sind und deshalb nur unzureichend mit "e;globalisierenden Theorien"e; des Geschlechterverhaltnisses erklart werden konnen. Vielmehr sind vorgelagerte gesellschaftsspezifische Rahmenbedingungen (Rollenbilder, Motivationslagen u.a.) wie auch politische Strukturen (Rekrutierungsmechanismen, Wahlsysteme, Wahlerverhalten u.a.) in den beiden Landern zu jeweils unterschiedlichen Ausmaen fur die Unterreprasentation von Frauen in der Politik verantwortlich.
Kristina Wied befasst sich systematisch mit der Wahlabendberichterstattung im deutschen Fernsehen. Sie liefert eine historisch-deskriptive und empirisch-analytische Analyse der Wahlabendsondersendungen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 zu den Bundestagswahlen 1961 bis 2002, die auf einem komplexen Mehr-Methoden-Ansatz basiert - bestehend aus einer Dokumenten- und Sekundarliteraturanalyse, qualitativen und quantitativen Inhaltsanalysen des originaren Fernsehmaterials sowie Leitfadeninterviews mit Experten. Damit leistet diese Arbeit einen Beitrag zur Fernsehprogramm-, politischen Kommunikations- und Journalismusforschung: Es werden Uberlegungen fur eine Periodisierung der Geschichte der Wahlabendberichterstattung angestellt, Trends politischer Kommunikation werden uberpruft und Entstehungszusammenhange werden zur Erlauterung von Entwicklungsmustern im Zeitverlauf sowie von Unterschieden zwischen den Fernsehanbietern herangezogen.
Die politischen Systeme und Gesellschaften des Westens werden einer vergleichenden empirischen und normativen Betrachtung unterzogen. Im Mittelpunkt stehen dabei zum einen die Unterschiede zwischen den westlichen und nicht-westlichen politischen Systemen und Gesellschaften, zum anderen der Vergleich zwischen den USA und Europa. Von der Rolle der Eliten uber das Verhaltnis von gesellschaftlicher und staatlicher Demokratie und die Rechtstraditionen bis hin zum Wirtschafts- und Sozialmodell und der Rolle der Religion werden hier alle relevanten Aspekte und Themenfelder angesprochen.
Aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Governanceforschung werden in diesem Band ausgewahlte Teilthemen der Beziehung zwischen staatlicher Politik und Schule untersucht. Diese Beziehung wird als antagonistisch und doch kooperativ verstanden und entsprechend auf der Grundlage des sozialwissenschaftlichen Modells der antagonistischen Kooperation untersucht. Gleichzeitig werden neue Absichten der Bildungspolitik problematisiert, die darauf zielen, den Koordinationsrahmen enger zu ziehen, 'dichtere' Beziehungsformen zu etablieren, die Schulen fester an politische Vorgaben zu binden.
Dieses Buch fuhrt in die Methode des narrativen Interviews und in die zugehorigen Auswertungsverfahren ein. Dabei werden samtliche Schritte eines qualitativen Forschungsprozesses mit narrativen Interviews - Entwicklung der Fragestellung, Sampling, Erhebung und Auswertung von Interviews, Typenbildung, Theoriebezug der empirischen Ergebnisse - sowohl allgemein erlautert, als auch an einem durchgehenden Forschungsbeispiel, einer biographie- und musiksoziologischen Untersuchung, exemplarisch in der Anwendung gezeigt. Daneben werden die erzahltheoretischen und methodologischen Grundlagen des narrativen Verfahrens, seine Einsatzmoglichkeiten in diversen Forschungsfeldern, auch uber den Haupteinsatzbereich Biographieforschung hinaus, sowie die Kritik an der Methode behandelt.
1. 1 Die Bedeutung lokaler Demokratie Kommunen sind Der Begriff Kommune"e; heit wortlich aus dem Lateinischen ubersetzt Geme- eigenstandige - de, allerdings werden mit diesem Begriff sowohl die Gemeinden, die kreisfreien bietskorperschaften Stadte, die kreisangehorigen Stadte als auch die Landkreise bezeichnet. Juristisch sind die Kommunen Korperschaften des offentlichen Rechtes. Im Rahmen der foderalstaatlichen Ordnung der Bundesrepublik sind sie als Trager der grund- setzlich garantierten kommunalen Selbstverwaltung (Art. 28, Abs. 2 GG) eine eigene Ebene im Verwaltungsaufbau. In ihrem Gebiet sind sie grundsatzlich die Trager der gesamten ortlichen offentlichen Verwaltung und gehoren neben dem Bund und den Landern zu den offentlichen Gebietskorperschaften. Neben ihnen gibt es auf der lokalen Ebene nur noch untere Behorden des Bundes und des Landes als Sonderbehorden (z. B. Zoll, Polizei, Finanz- oder Arbeitsamt). Kommunen sind Kommunen sind aber nicht nur eine eigene Ebene im Verwaltungsaufbau, die Schule der sondern sie gelten als die Schule der Demokratie"e;. Hier konnen demokratische Demokratie Verhaltensweisen und politische Fahigkeiten ausgebildet werden, namlich das Erlernen von Zusammenarbeit, die Mitwirkung an Entscheidungsprozessen, die Austragung von Meinungsverschiedenheiten, die Suche nach Kompromissen und die Ausubung von Einfluss. Ortliche Losungen bieten strukturell aufgrund ihrer geringen Distanz bessere Eingriffs- und Mitwirkungsmoglichkeiten fur die B- ger. Vor Ort sind vielfache Kontaktflachen zum Burger gegeben, die Konta- formen vielgestaltig, die Beeinflussungschancen intensiv und die Beziehun- qualitat gestaltbar.
1 Europa am Scheideweg [...], einem entscheidenden Moment in seiner Geschichte. "e; Mit diesen bedeutungsschweren Worten wurde in der sog. Erklarung von Laeken"e; von den Europaischen Staats- und Regierungschefs im Dezember 2001 eine Institution in die Welt gesetzt, die angesichts des entscheidenden Moments"e; in der Geschichte Europas, eine grundlegende Neuordnung"e; der Europaischen Union erarbeiten sollte. Gleichzeitig wurde dieser Konvent zur Zukunft Europas"e; beauftragt zu prufen, ob diese Neuordnung nicht letztlich dazu fuhren soll, dass in der Europaischen Union ein Verfassungstext angenom- 2 men wird"e;. Da war es also, das Wort von der Verfassung"e;, das bis zu diesem Zeitpunkt in allen offiziellen Dokumenten des Europaischen Rates peinlich vermieden wurde, das aber seit Beginn der europaischen Einigungsbestrebungen immer wieder in den Debatten uber die 3 4 Finalitat"e; der Europaischen Union auftauchte. Spatestens seit von foderalistischer Seite in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts die Forderung erhoben wurde, durch einen konstitutionellen Sprung"e; die nationalstaatlich gepragte Vergangenheit in Europa zu u- 5 berwinden, war die Frage nach einer Europaischen Verfassung immer wieder auf der wis- 6 senschaftlichen und politischen Agenda. Von unterschiedlicher Seite wurden eine Vielzahl 7 von Verfassungsentwurfen erarbeitet, deren Einfluss auf die vertragliche Gestaltung der Europaischen Gemeinschaften und der Europaischen Union jedoch begrenzt blieb. Glei- zeitig wurde aber die Frage, ob der europaische Integrationsraum auch ohne einen als V- fassung"e; bezeichneten Text bereits uber eine Verfassungsordnung im materiellen Sinne 8 verfuge, von der Wissenschaft wie auch von den Gerichten bestatigt.
Petra Stein betrachtet die Pragung von Lebensstilen aus der diachronen Perspektive, indem auch die soziale Herkunft sowie der Lebenslauf bzw. Erwerbsverlauf und damit der Prozess der Habitualisierung berucksichtigt werden. Damit soll die in der bisherigen Lebensstilforschung offene Frage beantwortet werden, ob und wie stark der Lebensstil durch soziale Herkunft und die sozialisationsspezifische Entwicklung des Subjekts gepragt ist und wie sich der Einfluss der sozialen Herkunft uber Mobilitat und aktuell eingenommener Position verandert.
Einleitung 1 Ein Weltall lasst sich nur glauben. "e; (Plessner ) Wer 's glaubt!"e; (ein kritischer Zeitgenosse) Man kann mit Menschen kein ergiebiges, auch nur verstandliches Gesprach uber etwas fuhren, was sie als eine Gegebenheit erachten, wenn man ihnen das Gefuhl vermittelt, dass man ihren 2 Glauben fur eine Illusion oder eine Verirrung halt. "e; (Evans-Pritchard ) Der Glaube, so Plessner, bewahrt den Menschen davor, am Bewusstsein der eigenen Ni- tigkeit und der Nichtigkeit der Welt zu verzweifeln. Glaube verleiht Sicherheit. In unserem Alltag werden wir mit ganz unterschiedlichen versichernden Wirklichkeiten konfrontiert. Geht es darum zu erklaren, warum etwas so ist, wie es ist und weshalb man etwas macht, wie man es macht, sind das wissenschaftliche und das journalistische Weltall - neben dem religiosen selbstverstandlich - von fundamentaler Bedeutung. Beide stellen Informationen bereit, liefern Begrundungen und Zusammenhange. Damit erfullen sie eine Orientierun- funktion - sowohl fur die Konsumenten, die Glaubigen, die lesende und zuschauende - fentlichkeit, als auch fur diejenigen Personen, die als Mitglieder des jeweiligen Feldes s- ber mit dem Aufbau ihres Alls beschaftigt sind. Glaube beruhigt, doch nicht alle vertrauen der Gewissheit des So-und-nicht-anders-Sein (auf Anhieb). Kritische und mutige Geister - innerhalb oder ausserhalb des Weltalls - setzen jeglicher Art von prasentierter Faktizitat den Zweifel an oder das Spiel mit genormten Vorstellungen entgegen und fragen nach - ternativen. Wenden wir uns einem spezifischen Weltall zu.
Einleitung Es ist des Lernens kein Ende"e; (Robert Schumann) Lehren und Lernen aufeinander abzustimmen, die Auswahl der als notwendig - achteten Inhalte, die Reihenfolge der Vermittlung und die Prasentation kennzei- nen die Paradigmen der Hochschullehre. Mit dem Aufkommen der Neuen Medien, Mitte der neunziger Jahre, fanden 1 immer mehr elektronische Lehr- und Lernsysteme Eingang in die Hochschullehre. Gleichzeitig setzte aber auch eine Diskussion ein, inwieweit die neuen Lehrmittel den Wissenserwerb der Studierenden unterstutzen konnen. Der Siegeszug' des Internets sorgte schlielich fur einen weiteren Aufschwung im Bereich der Neuen Medien. Von nun an war vernetztes Lernen uber das Internet moglich und der - griff des e-Learning, des elektronischen Lernens, wurde gepragt. Eine Vielzahl von Anwendungen wurden seither fur die elektronische oder auch virtuelle Lehre entwickelt und an Hochschulen erprobt. Nach einer anfanglichen Euphorie im e-Learning Bereich, kann man heute eine 2 Ernuchterung' konstatieren. Der E-Learning-Hype ist vorbei"e; und mit ihm eine Vielzahl von Versuchen, e-Learning-Systeme in die Hochschullehre zu integr- ren. Der e-Learning-Sektor befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Es vo- zieht sich eine Konzentration auf die Vorteile des netzbasierten Lernens im H- blick auf eine sinnvolle Kombination aus traditioneller Lehre und e-Learning-E- menten. Die Antwort, wie diese Vorteile des netzbasierten Lernens aussehen, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkret gegeben werden. Pilotprojekte und Studien ver- chen die Variablen herauszufinden, die eine optimale Mischung aus Prasenz- und Onlinelehre garantieren.
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