Om Auf der Austernfischerjagd
Mein Freund, der Deichhauptmann, erzählte mir:
»Unser Haushahn und der Erpel im Winterkleide sind mir die liebsten Vögel. Dann aber folgt für mich der Austernfischer: In den frischesten Farben des neuen Deutschen Reiches lärmt er, sein »Kaditt, kaditt, kaditt« unzählige Male im Liebestaumel ausstoßend, Tag und Nacht am Strand umher. Daß er so schwer zu schießen ist, macht ihn mir noch begehrenswerter. Selten haben wir auf den Nordseeinseln einen ganz stillen Tag im Frühling. An einem solchen gehe ich nicht ins Bureau, sondern nehme meinen Lefaucheux aus dem Schranke und bin von morgens bis abends unterwegs. Ich komme in den Krug an der Nordermühle, um mir bei der hübschen Sieck, dem Töchterchen der Wirtin Witwe, ein Mittagessen zu bestellen. Wie frisch das Mädel aussieht, wie sie lacht! Wir sprechen friesisch miteinander. Nachdem der Speisezettel, Bohnensuppe und gekochtes Rindfleisch, festgestellt ist, begleitet mich Sieck vor die Haustür. Ich verspreche ihr, einen »Kaditt« für sie mitzubringen.
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