Om Der Maskenball (Historischer Roman)
Aus dem Buch: „...Wenn ein Tropfen den Becher zum Überlaufen bringen kann, so genügt auch ein Strohhalm, um den Rücken des Kamels zu brechen. Nach allem, was gesagt worden war, langte Donna Fabiola über den Umweg durch die Hölle, die sie selbst sich geheizt hatte, genau auf dem Standpunkt an, den sie eingenommen hatte, als sie heute zum ersten Mal Angelo" sagte. Ihren Sohn überkam das Gefühl des Schwindels, das einen Menschen überfällt, der den Boden der Selbstbeherrschung unter sich nachgeben fühlt - für eine heftige Natur, die sich mit dem Aufgebot ihrer ganzen Willenskraft so lange bezähmt hat, ein kritischer Augenblick, in dem von einer Verantwortlichkeit nur noch bedingt die Rede sein kann. Nein", rief er laut, hart und atemlos im Banne eines Zornes, der ihn von Kopf bis zu Füßen schüttelte, nein, ich werde Daphne nicht heiraten, denn ich liebe sie nicht, und sie steht mir zu hoch, als daß ich ihr meine Hand ohne mein Herz bieten würde. Aber da es dir gleichgültig ist, was mein Herz zu dem sagt, was du - du! für meine Pflicht erachtest, da es sich eigentlich ja nur noch darum handelt, daß der Name Torcelli dal Giglio nicht erlischt, indem die Villa deine Schneiderrechnung decken dürfte und du für künftige immer noch den Amerikaner in Reserve hast, gut! So werde ich heiraten, und zwar das erste weibliche Wesen, das mich in der nächsten Stunde auf dem Weg von diesem Hause bis San Marco anreden wird!"" Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem (1854-1941) war eine deutsche Schriftstellerin. Ihre Liebes- und Kriminal-, gelegentlich sogar ihre humoristischen Romane bezogen dabei ihre Spannung oft aus geschickt eingesetzten phantastischen Motiven, die Beiwerk sein können, aber auch handlungsrelevant.
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