Om Dörrenbächer, J: Distanz durch Nähe
Kritisches Design basiert vielfach auf Ironie, Störung oder Verfremdung und schafft Distanz. Die Autorin forscht nach Alternativen im Neuen Materialismus und in Theorien über den Animismus - ein durch die Kolonialzeit geprägter Begriff, der in den 1990er-Jahren eine Revision erfuhr. Wie könnten Kritik und Reflexion funktionieren, wenn man den Menschen mit seiner Umwelt verwoben begreift?
In dem Buch werden vier animistische Praktiken identifiziert und für das Design diskutiert. Kritische Distanz entsteht hier paradoxerweise durch Nähe. Die Praktiken spielen mit einem Wechsel zwischen dem Eigenen und dem Anderen und sind (selbst)reflexiv. Sie eignen sich insbesondere für das Erforschen und Gestalten vernetzter oder anthropomorpher Artefakte (etwa IoT-Devices, Voice Assistants), deren Grenzen zueinander und zum Menschen verschwimmen.
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