Om Kafka 1924
"Wie ein Hund!" sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben. Mit diesem Satz beendet Franz Kafka seinen Roman "Der Prozess" und benennt ein zentrales Thema seines Schaffens: Die Scham. Sie und viele andere mit dem Werk Kafkas verbundene Themen haben den Schriftsteller tatsächlich überlebt und als "kafkaesk" eine allgemeingültige und immerwährende Eigenständigkeit erlangt. Dort, wo Angst, Verzweiflung, unheimliche und klaustrophobische Verhältnisse, bürokratische Enge sowie Machtmissbrauch herrschen, wird oft eine gedankliche Brücke zu Kafka geschlagen. Daraus haben viele Künstler*innen, die im Zentrum der Ausstellung stehen, wichtige Impulse erhalten. In diesem Katalog werden
Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zusammengefasst, die sich explizit oder implizit auf Kafka beziehen. Figuren aus Erzählungen und Romanen von Franz Kafka führen die einzelnen Themen ein: Der Offizier aus der "Strafkolonie", Gregor Samsa aus der "Verwandlung", Karl Rossmann aus "Der Verschollene", der Landvermesser K. aus dem "Schloss", das namenlose Tier aus dem "Bau" und natürlich Josef K. aus dem "Prozess".
Der Katalog sprengt dabei die bildungsbürgerliche Kafka-Rezeption und richtet sich an ein breites Publikum. Comics führen niedrigschwellig in die Thematik ein und zeigen unterschiedliche Facetten der einzelnen Protagonisten aus Kafkas Schriften.
Ed.: Helena Pereña.
Künstler*innen:da Applebroog, Louise Bourgeois, Berlinde De Bruyckere, Janet Cardiff & George Bures Miller, David Claerbout, Robert Crumb, Robert Gober, Rodney Graham, Andreas Gursky, Mona Hatoum, Roni Horn, Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Tetsuya Ishida, Sebastian Jung, Franz Kafka, Konrad Klapheck, Alfred Kubin, Maria Lassnig, Via Lewandowsky, David Zane Mairowitz, Margot Pilz, Paula Rego, Germaine Richier, David Rych, Anri Sala, Heidrun Sandbichler, Thomas Schütte, Chiharu Shiota, Michael Sommer, Ignacio Uriarte, Maja Vukoje, Jeff Wall, Franz Wanner, Cathy Wilkes
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