Om Maria Magdalene
Dem Dichter ist es an- und eingeboren, Daß er sich lange in sich selbst versenkt, Und, in das innre Labyrinth verloren, Des äußeren der Welt erst spät gedenkt; Und dennoch hat ihn die Natur erkoren, Zu zeigen, wie sich dies mit dem verschränkt, Und es in klarem Bilde darzustellen, Wie beide sich ergänzen und erhellen. Denn nicht, wie wohl ein irdscher Künstler, spielend, Wenn er zurück von seiner Tafel trat, Dem Lieblingskind, das, lüstern darnach schielend, Schon längst ihn still um seinen Griffel bat, Ihn freundlich darreicht, auf nichts andres zielend, Als daß es, träumend von gewaltger Tat, Sein Meisterstück in toten, groben Zügen Nachbilde, wie es kann, sich zu vergnügen; Nur, weil sie selbst, ins einzelste zerfließend, Sich endlich auch doch konzentrieren muß, Und, in dem Teil als Ganzes sich genießend, Den Anfang wieder finden in dem Schluß, Der, sich mit der Idee zusammenschließend, Ihr erst verschafft den höchsten Selbstgenuß, Den alle untern Stufen ihr verneinen: Rein, ganz und unverworren zu erscheinen;
Vis mer