Om Französische Staatsmänner
Die große Umwälzung ist eine ungeheure Tatsache, die, seit sie sich vollzogen, nie aufgehört hat, in erster Reihe in Frankreich selbst, doch durchaus nicht dort allein, lebendig fortzuwirken. Auf sie muß man immer wieder zurückgehen, wenn man den Ablauf der politischen Ereignisse in Frankreich verstehen, den tiefern Sinn der dortigen Parteibildungen und -bestrebungen erfassen und die neuere Geschichte des französischen Volkes als einen organischen und vernünigen Vorgang begreifen will. Man spricht häufig von den "zwei Frankreichen «, die hinter der scheinbaren Einheit des französischen Volkes ein gegensätzliches Sonderdasein leben. Das Wort ist richtig. Es gibt in der Tat zwei Frankreiche, das der Revolution und das der Gegenrevolution, deren jedes das andere zu überwältigen, wenn nicht zu vernichten sucht, und ihr Kampf um die Vorherrschä ist seit ünf Vierteljahrhunderten der eigentliche Inhalt der Geschichte Frankreichs, deren geradliniger Zug allerdings in allzu kurzen Abständen durch schwere auswärtige Verwicklungen von seiner bestimmten Richtung abgedrängt wurde. Am 14. Juli 1789, als eine wildentschlossene Schar durch die Rue und den Faubourg St. Antoine nach der Bastille zog und sie erstürmte, ging ein Riß durch das französische Volk, der heute wie am ersten Tage kla. Die rückschrilichen Geschichtschreiber haben gut schmähen: "Die Bastillenstürmer waren eine Bande barüßigen, zerlumpten Gesindels ohne andere Absicht als die des gröbsten Unfugs und der Zuchtlosigkeit.« Sie waren gut bewaffnet. Sie ührten Kanonen mit sich. Sie waren von Soldaten in feldmäßiger Ausrüstung begleitet. Sie waren wirklich das französische Volk, und sie leitete ein politischer Gedanke.
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